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Schulischer Erfolg nur durch Anstrengung

Lehrer sind Lernbegleiter, nicht Unterhalter


Zu dem Bericht »Nachhilfe macht Schule« vom 10. Dezember:
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler benötigen und nehmen Nachhilfeunterricht, um den schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Der Markt für bezahlten Nachhilfeunterricht boomt, und das seit Jahren. Das mag ein Hinweis darauf sein, dass die allgemeinbildenden Schulen nicht so erfolgreich wie nötig arbeiten.
Nachhilfeorganisationen unterscheiden sich vom öffentlichen Schulwesen vor allem dadurch, dass sie Klein- und Kleinstgruppen bilden, dass sie freiwillig besucht werden und jede Stunde Geld kostet.
Könnten wir in der Schule endlich in Kleingruppen unterrichten - 10 bis 15 Kinder - wäre individueller Unterricht machbar. Würde die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus überall klappen, würden Eltern einen realistischen Blick auf das Leistungsvermögen ihrer Kinder richten, sie stärken und nicht überfordern. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung.
Würden Schultypen (siehe Hauptschule) nicht totgeredet, sondern hätten gesellschaftliche Akzeptanz, so wäre das Selbstbewusstsein dieser Schülerinnen und Schüler gestärkt. Und endlich müssten alle Jungen und Mädchen wissen, dass schulischer Erfolg nur durch kontinuierliche Anstrengungsbereitschaft errungen werden kann. Lehrerinnen und Lehrer sind Lehrende und Lernbegleiter, keine Entertainer, wie in unserer Spaßgesellschaft gerne angenommen wird. Immer neue Erlasse aus dem Schul- und Bildungsministerium (Förderempfehlungen) sind wenig hilfreich. Auf die Umsetzung kommt es an! Solange die Bildungspolitik vom Finanzministerium bestimmt wird, habe ich wenig Hoffnung auf durchgreifende Änderungen.
Barbara Hommel Bezirksvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE)Herford

Artikel vom 04.01.2005