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Ludwig sieht
sich als Opfer
von Intrigen

Beigeordneter: Kritik an DSC-Struktur

Von Michael Diekmann und Manfred Matheisen
Bielefeld (WB). Rainer Ludwig hat die zweite Runde eingeläutet: Der vergangene Woche entlassene stellvertretende Aufsichtsratschef des DSC Arminia hat Montag seine Sicht der Dinge dargestellt. Den Vorwurf, Interna an Medien verraten zu haben, wies Ludwig zurück, sprach aber von einer Verkettung verschiedener Umstände.

»Ich bin mit Leib und Seele ein Armine und erschüttert über die Vorgehensweise der Vereinsführung, die das letzte Vorrundenspiel am Sonntag gegen Wolfsburg offensichtlich nicht abwarten konnte für ihre Personalentscheidung«, sagte Ludwig. Der Beigeordnete, der sich als Opfer einer Intrige sieht, präsentierte den anwesenden 20 Journalisten im Hotel Mercure am Rathaus eine aus seiner Sichtweise gefertigte chronologische Auflistung der Ereignisse, die zunächst zur Veröffentlichung eines Artikels in der SportBild und dann am Donnerstag zu seiner Entlassung geführt hatten. Ludwig spricht von einer Verwechslung, will den Gesprächspartner der Sportillustrierten einer anderen Zeitung zugeordnet haben.
Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident Hans-Hermann Schwick indes lässt keinen Zweifel, dass die Entlassung Ludwigs weder Initiative eines Einzelnen noch Ergebnis einer Einzelaktion gewesen sei, sondern von allen Gremien in Verein und Wirtschaftsunternehmen (Aufsichtsrat, Ehrenrat, Verwaltungsrat, Gesellschafter) bei nur einer Enthaltung getragen werde. Schwick: »Im Interesse des Clubs gibt es keine weiteren Stellungnahmen.«
Ludwig hatte die Verantwortung (»95 Prozent Kentsch, fünf Prozent Schwick«) für seine Entlassung an zwei Personen festgemacht. Gleichzeitig nutzte der Erste Beigeordnete Bielefelds die Gelegenheit, die seiner Meinung nach nicht tragbare Konzentration der Organisationsstrukturen bei Arminia an der Person Kentsch anzuprangern und der Stadt Bielefeld zu empfehlen, im Hinblick auf künftige gemeinsame Projekte von Stadt und DSC auf einem Aufsichtsratsmandat für die Stadt (OB, Beigeordneter oder Kämmerer) zu bestehen.
Oberbürgermeister Eberhard David hält das jedoch nicht für notwendig: »Die DSC-Gremien können sich jederzeit an mich oder die zuständigen Beigeordneten wenden.« Zur Form der Trennung sagte David, »Stilfragen« kommentiere er nicht.Sport

Artikel vom 14.12.2004