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CD-Brenner war der Einstieg

Handball: Darko Dordic zurück an alter Wirkungsstätte

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Die Rückkehr in die Seidensticker Halle hatte sich Darko Dordic sicher anders vorgestellt. Im Kampf um den Klassenerhalt der Handball-Regionalliga steckte der ehemalige TSG-Spieler mit seinem TuS Niederpleis gegen die HSG Bielefeld beim 33:21-Erfolg der Gastgeber einen herben Rückschlag ein.

Und der Kroate wurde auch deutlich mit in die Verantwortung genommen. TuS-Trainer Walter Traxel: »In der zweiten Hälfte haben wir nichts auf die Reihe bekommen. Da haben mich auch die erfahrenen Spieler enttäuscht.« Statt den Ball sicher zu spielen, hätten seine Mannen zu schnell den Abschluss gesucht. Schon während der Partie hatte sich Traxel Dordic, der ab der 27. Minute ins Spielgeschehen eingriff, nach zwei leichten Fehlern zur Brust genommen: »Darko, du musst das Spiel nicht entscheiden.« Das tat der Rückraumhüne auch nicht, weder für Niederpleis, noch für Bielefeld. Aber er blieb trotz einiger Versuche ohne Torerfolg. »Ich habe drei Wochen nicht richtig trainiert«, erklärt er, der in der Saison 97/97 in 29 Spielen das Bielefelder Trikot getragen hatte und damals im Schnitt für mehr als vier Tore gut war. Damit nimmt er in der ewigen Bielefelder Schützenliste Platz 27 ein.
Und im Oberzentrum hat der Kroate noch viele Fans, musste am Sonntag viele Hände schütteln. »Es war schön viele Bekannte wieder zu sehen«, sagte Dordic nach dem Spiel. Überhaupt: »Es waren viele Leute auf der Tribüne, die damals auch schon da waren. Es ist ein positives Zeichen, wenn die Leute auch in schlechten Zeiten zu ihrem Verein halten«, lobt er die Bielefelder Fans. Diesmal waren knapp 200 in den Handball-Tempel gekommen.
Beim TuS Niederpleis fühlt sich der Kroate richtig wohl, hat in der Nähe in Siegburg ein Haus gebaut und betreibt die gut laufende Computerfirma »PC King«, die zwölf Mitarbeiter hat. »Darko war ja auch einer der ersten, die überhaupt einen CD-Brenner hatten«, erinnert sich HSG-Trainer Heiko Holtmann daran, dass sein ehemaliger Mitspieler schon immer ein Computerfreak war.
Für die Rückrunde hat sich Dordic noch viel vorgenommen. »Dann wollen wir eine andere Rolle spielen«, ist er optimistisch. Für die junge Bielefelder Mannschaft hatte er lobende Worte: »Die haben richtig gut gekämpft.« So sah es auch Heiko Holtmann. Die Einstellung hat gepasst«, lobte der Coach. Zufrieden sein konnte er dabei nur mit dem zweiten Durchgang, weil sein Team erst dann konzentrierter zu Werke ging. Eine Erklärung, warum es im ersten Durchgang noch nicht rund lief, wusste der Coach nicht. Es wurde aber wieder deutlich: Immer wenn die HSG die einstudierten Konzeptionen anwendete, war sie gefährlich - und zumeist auch erfolgreich. »Ich musste teilweise nur noch werfen, so gut haben die Spielzüge geklappt«, freute sich der starke Halblinke Martin Glüer. Jetzt gilt es für die HSG am nächsten Wochenende in Soest an diese Leistung anzuknüpfen.

Artikel vom 14.12.2004