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Verler Bürger erreicht Gesetzesänderung

Jeder kann etwas bewegen


Als »kleiner Bürger« kann man ja doch nichts bewegen - so denken wohl viele Menschen. Werner Kuhlmann nicht. Nachdem der Rentner aus Verl im Kreis Gütersloh hatte mitansehen müssen, wie ein kleines Mädchen bei einem Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang getötet wurde, ergriff er die Initiative und begann seinen Kampf für eine Doppelbeschilderung mit Andreaskreuz und Stoppschild. Weil er fest davon überzeugt ist, dass sich so Unfälle vermeiden lassen.
Zugegeben: Dass er sieben Jahre brauchen würde, bis sein Vorschlag bei den Verantwortlichen Gehör fand, hat er damals ganz gewiss nicht gedacht. Doch trotz aller bürokratischen Widerstände und Rückschläge, die seinen Kampf manchmal aussichtslos erscheinen ließen, machte er weiter - weil er von seiner Idee überzeugt ist.
Sven-Georg Adenauer, Landrat des Kreises Gütersloh, hat recht, wenn er die gestern gefallene Entscheidung für die Verankerung der Doppelbeschilderung in der Straßenverkehrsordnung als persönlichen Erfolg von Werner Kuhlmann bezeichnet. Der 72-jährige Rentner darf es sich ganz sicher auf die Fahnen schreiben, wenn in Zukunft aufgrund zusätzlich angebrachter Stoppschilder die Unfallzahlen an unbeschrankten Bahnübergängen wie erwartet zurückgehen. Aber Werner Kuhlmann schaffte noch etwas anderes: Er hat gezeigt, dass man auch als »kleiner Bürger« etwas bewegen kann. Elke Hänel

Artikel vom 16.12.2004