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Weitere Einsparungen unvermeidbar

Synode für Kirchenkreis Gütersloh beschließt die Haushaltspläne für 2005

Kreis Gütersloh/Ummeln (ag). Das liebe Geld stand am vergangenen Freitag im Zentrum der Kreissynode in der Evangelischen Stiftung Ummeln. Die Haushaltspläne für das kommende Jahr gab es dabei zu beschließen.

Dass die ursprünglich für Februar 2005 geplante Synode vorgezogen werden musste, lag an dem neuen Finanzausgleichsgesetz der Evangelischen Landeskirche, das mit dem 1. Januar 2005 in Kraft tritt. Dieses Gesetz besagt unter anderem, dass fortan nicht mehr die Landeskirche zentral verantwortlich für die Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer verantwortlich ist, sondern dass dieser Posten nun in den Haushalten der Kirchenkreise und Gemeinden zu berücksichtigen ist. Dafür erhält jeder der 31 Kirchenkreise zukünftig einen Pauschalbetrag an Kirchensteuermitteln.
Auch bei diesen Zuweisungen gibt es eine einschneidende Neuerung. Sie werden nämlich fortan ausschließlich auf der Grundlage der Gemeindegliederzahl errechnet; die Anzahl der Pfarrstellen, Kirchen und Kindergartengruppen wird nicht berücksichtigt.
Dies führt zwar dazu, dass dem Kirchenkreis Gütersloh ein etwas größerer Anteil zufällt, ein Grund zum Jubeln ist dies aber nicht. Denn: Zur Erleichterung der finanziellen Umstellung müssen die »begünstigten« Kirchenkreise in einen Sonderfonds einzahlen, aus dem die benachteiligten Kreise und Gemeinden unterstützt werden. 2005 muss Gütersloh auf diesem Weg 425 000 Euro in den Fonds einzahlen. Nach zehn Jahren sollen diese Umstellungshilfen abgeschlossen sein. Dieser Sonderfonds sei unverzichtbar, sagte Superintendent Dr. Detlef Reichert am Samstagmorgen im Rahmen eines Pressegesprächs: »Für einige Gemeinden hat die Neuregelung drastische Einbrüche zur Folge.«
Generell sieht der Ausblick in die finanzielle Zukunft nicht gerade rosig aus. Horst Venjakob, Vorsitzender des Ausschusses für Finanzen, ist sich sicher, dass die Kirchensteuereinnahmen in den kommenden Jahren weiter zurückgehen werden. »Angesichts der demographischen Entwicklung in unserem Kirchenkreis ist damit zu rechnen, dass Gütersloh im Jahr 2006 wieder 500 000 Euro weniger bekommen wird.«
Schon für 2005 sieht der Haushaltsplan der Finanzausgleichskasse zur Abfederung der Mindereinnahmen eine Entnahme aus den Rücklagen in Höhe von 800 000 Euro vor. Mit dieser Entnahme kann die Minderzuweisung an die einzelnen Gemeinden auf knapp fünf Prozent abgemildert werden. Ohne sie hätten die Gemeinden etwa 22 Prozent weniger.
Insgesamt sieht der Haushaltsplan Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 15,2 Millionen Euro vor. 7,3 Millionen fließen davon in die Kirchengemeinden, zwei Millionen decken den Bedarf der Finanzgemeinschaft.
Knapp fünf Millionen sind für die Pfarrbesoldung vorgesehen, und 916 000 Euro fließen in die Kreissynodalkasse, deren Haushaltsplan für 2005 2 940 000 Euro vorsieht. Auch hier müssen zur Abfederung der Kirchensteuerzuweisung 100 000 Euro aus den Rücklagen entnommen werden.
»Wir müssen uns Gedanken über unsere Prioritäten machen«, sagte Horst Venjakob weitere Sparmaßnahmen voraus. Um die Schließung weiterer Kindergärten zu vermeiden, werde man wohl ver-stärkt die Zusammenarbeit mit Fördervereinen suchen. »Die Fördervereine werden immer mehr zu unserem dritten Standbein«, sagte Dr. Detlef Reichert.

Artikel vom 14.12.2004