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Menschen in
unserer Stadt
Petra Dorkel
Pflegehelferin

Seit zehn Jahren arbeitet Petra Dorkel in der Pflege. Gerade jetzt in der Zeit rund um das Weihnachtsfest spürt die Pflegehelferin den Umgang mit alten und pflegebedürftigen Menschen noch intensiver als ohnehin schon.
Im Betreuungszentrum Ebenöde sieht sie täglich, wie wichtig die Arbeit in der Pflege ist. Für viele ältere Menschen sind die Pfleger viel mehr als reines Arbeitspersonal, manchmal sogar sind sie die einzigen vertrauten Ansprechpartner. »Ich wollte schon immer für andere Menschen da sein. Ich kann nicht am Fließband arbeiten, der persönliche Umgang bedeutet mir wirklich sehr viel«, erzählt Petra Dorkel.
Wochenenddienste, Überstunden, Arbeiten an Weihnachten oder Silvester - die 43-Jährige kennt die typischen Belastungen in diesem Beruf. Zudem ist das Pflegepersonal sicher nicht überbezahlt, doch Petra Dorkel kommt es auch auf andere Dinge an: »Die schönste Bezahlung ist das Lächeln der Heimbewohner. Das ist eine Art von Zuneigung und Freude, du bekommst so viel von den Menschen zurück. Das ist mit keinem Geld der Welt bezahlbar.«
Die Pflegehelferin weiß, wovon sie spricht. Mit sieben Monaten kam sie ins Heim, blieb da bis zum siebten Lebensjahr und später noch einmal für vier weitere Jahre. Das Mädcheninternat prägte sie, schon ihre Kindheit verlief nicht so geradlinig wie bei anderen Mädchen im selben Alter.
Anschließend arbeitete Petra Dorkel als Hauswirtschafterin, half dort bei der Betreuung eines behinderten Kindes. Zwei Jahre war sie zudem auf einer Intensivstation tätig, ehe sie sich für den Pflegeberuf entschied.
In der Freizeit mag es die Pflegehelferin eher beschaulich. Bei Räucherstäbchen und Kerzenschein sowie klassischer Musik kann sie herrlich entspannen. Die Klaviermusik von Strauß zählt zu ihren persönlichen Favoriten.
Außerdem restauriert Petra Dorkel Antiquitäten. Ihr Lieblingsstück ist eine Vitrine aus dem Jahr 1860, die einst als Werkzeugschrank genutzt wurde. »Die hatte fünf verschiedene Farbschichten und war mit Nägeln übersät. Jetzt ist sie mein ganzer Stolz«, verrät sie.
Dirk Sonntag

Artikel vom 14.12.2004