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Tor-Weckruf leitet die Wende ein

Fußball-Landesliga: SC Vlotho schließt Hinrunde mit einem Erfolgserlebnis ab

Vlotho (gag). Es hatte wieder nicht geklappt: Auch im achten Spiel in Folge blieb Fußball-Landesligist SC Vlotho am Sonntag ohne Sieg. Und dennoch blickte man nach den letzten 90 Minuten der Hinrunde in fröhliche Gesichter.

Grund war der am Ende überraschende Punktgewinn beim 3:3 in Maaslingen. Nach der harten Roten Karte gegen den seit Wochen besten Vlothoer Michel Wißmann (40.) und dem 1:3 nach gut einer Stunde hatte kaum noch jemand einen Pfifferling auf die Warbende-Elf gesetzt. Doch die meldete sich Mitte der zweiten Halbzeit zurück und schlug innerhalb weniger Minuten gleich zwei Mal durch Martin Jedral und Sebastian Freundt zu.
Ein Spiel, das man eigentlich schon verloren geglaubt hatte, war noch einmal gekippt. Und trotz des Fehlens von Mittelfeld-Lenker Wißmann rettete der Gast das Remis über die Runden. »Ein gutes Ergebnis«, konnte Trainer Frank Warbende am Ende doch noch frohlocken. Neben dem einen Zähler gab es einen weiteren (inoffiziellen) Pluspunkt für die tolle Moral, mit der seine Mannschaft im Angesicht der Pleite den Schalter umlegte.
Zu gemächlich war der SC Vlotho das Gastspiel in Maaslingen angegangen, die ersten Minuten praktisch verschlafen. Der Rückstand (11. Madroch) war fast die logische Folge. Auch das 1:1 von Wißmann (16.) brachte nur kurzzeitige Besserung. Schnell verfielen die Vlothoer wieder in alte Gewohnheiten. Erst das 1:3 (62.) war der Weckruf für die Warbende-Schützlinge, die jetzt die Ärmel aufkrempelten.
Personell hatte es im Vergleich zum Spiel gegen den FC Bad Oeynhausen in der Vorwoche (2:2) eine Veränderung gegeben: Andreas Harms durfte für Darko Tovitovic stürmen. Der Torjäger des SC Vlotho, der im Pflegedienst tätig ist, traf aus beruflichen Gründen erst eine Viertelstunde vor Spielbeginn in Maaslingen ein und musste sich somit zu Beginn mit einem Platz auf der Bank begnügen. »Das war alles so abgesprochen«, klärte Warbende auf, der Tovitovic zur zweiten Halbzeit brachte. Harms stand die vollen 90 Minuten auf dem Platz.
Anders als beim 2:2 eine Woche zuvor gegen den FC Bad Oeynhausen, als die Vlothoer nach vertaner 2:0-Führung wie Verlierer vom Platz schlichen, konnte man sich in Maaslingen als moralischer Sieger fühlen. So konnte der SCV mit einem Glücksgefühl in die Winterpause gehen.
Da das Keller-Duell zwischen dem SV Höxter und dem FC Türk Sport Bielefeld ausfiel, haben die Vlothoer zurzeit noch fünf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Nicht die besten, aber auch nicht die schlechtesten Voraussetzungen.

Artikel vom 14.12.2004