15.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wienand erhält eine
Bewährungsstrafe

Urteil in der Kölner Müllkorruptionsaffäre

Will in die Revision gehen: Karl Wienand.

Köln (dpa). Der frühere SPD-Bundespolitiker Karl Wienand (77) ist in der Kölner Müllkorruptionsaffäre zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldauflage von 25 000 Euro verurteilt worden. Das Landgericht sprach ihn gestern der Beihilfe zur Untreue schuldig. In den Anklagepunkten Beihilfe zur Bestechung und Steuerhinterziehung wurde Wienand freigesprochen.
Als Grund für das Aussetzen der Strafe zur Bewährung nannte der Vorsitzende Richter Martin Baur unter anderem Wienands angegriffene Gesundheit. Die Staatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre Haft verlangt, die Verteidiger plädierten auf Freispruch.
Wienand hatte gestanden, im Zusammenhang mit dem Bau der Kölner Müllverbrennungsanlage zwei Millionen Mark erhalten zu haben. »Ich bedaure, dass ich diesen Fehler gemacht habe, den ich bereue«, sagte Wienand vor dem Urteil. Baur sagte, Wienand habe nur so viel gestanden, dass er dadurch auf Strafmilderung hoffen konnte. »Von Reue können wir da nichts spüren«, sagte Baur. Die 25 000 Euro Strafe kommen krebskranken Kindern zugute.

Artikel vom 15.12.2004