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Bahn bis 2010 ohne Entlassungen

Arbeitskosten sollen im Gegenzug um 5,5 Prozent sinken


Berlin (dpa). Die Beschäftigten der Bahn sind bis zum Jahr 2010 vor Entlassungen geschützt. Vorstand und Gewerkschaften einigten sich gestern auf einen Beschäftigungspakt, bei dem die Personalkosten im Gegenzug um 5,5 Prozent gesenkt werden. Dafür soll ein Urlaubstag im Jahr wegfallen. Basis für das Monatseinkommen wird außerdem eine Wochenarbeitszeit von 40 statt bisher 38 Stunden. Für dasselbe Geld wie bisher sind damit im Schnitt zwei Stunden mehr nötig. Mitarbeiter sollen sich innerhalb eines Korridors von 35 bis 40 Stunden entscheiden können, in dem das Gehalt entsprechend angepasst wird.
Bahnchef Hartmut Mehdorn sprach von einem wichtigen Schritt zur Zukunftsfähigkeit, der die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens verbessere. Die Gewerkschaften betonten, niemand im Konzern müsse nun Angst vor Arbeitslosigkeit haben.
Der neue Tarifvertrag soll bis zum 31. Dezember 2010 gelten. Dabei gilt die Beschäftigungssicherung formal für bis zu 130000 Mitarbeiter, die mindestens fünf Jahre bei der Bahn tätig sind. Beide Seiten betonten aber, dass auch für jüngere Beschäftigte auf dem internen Arbeitsmarkt Lösungen gefunden werden sollen.
Der Stellenabbau im Konzern geht derweil weiter. Im neuen Jahr sollen etwa 9000 Stellen wegfallen. Die Bahn kommentierte dies nicht. Insgesamt zählt der Konzern mitsamt der Frachttochter Stinnes und Beamten derzeit 242000 Beschäftigte.

Artikel vom 15.12.2004