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Nur ein Sieg hilft weiter!

Volleyball 2. Liga: Telekom Post SV hat CarGo Bottrop zu Gast

Von Franz Braun
Bielefeld (WB/fbr). Wenn am Samstag, ab 19.15 Uhr, die Mannschaft von CarGo Bottrop ihre Visitenkarte in der Almhalle abgibt, dann beginnt für die Volleyballer der Telekom Post SV Bielefeld ein ganz wichtiges Heimspiel. Sollte der Zweitligaaufsteiger auch die sechste Niederlage in Folge hinnehmen, dann dürfte es mit dem anvisierten Klassenerhalt sehr schwierig werden.

Mit dann nur zwei mageren Punkten nach zehn Partien hätten die Bielefelder den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen verloren. Zudem hätte sich der Mitkonkurrent für den Verbleib in der zweiten Liga, CarGo Bottrop, mit 8:12-Punkten ein schönes Polster angelegt. Natürlich zählt im Lager der Telekom nur ein Sieg. Die Parolen lauten: »Das müssen wir schaffen. Wir brauchen wieder ein Erfolgserlebnis.« Trainer Christian Bartling weiß auch schon, wie dies umzusetzen ist. »Uns fehlt einfach die Stabilität. Wir erlauben uns einfach zu viele schwächere Phasen und dies meist in den entscheidenden Momenten«, hofft Bartling diesmal auf eine entsprechend konstante Leistung seiner Truppe.
Doch zwischen Anspruch und Wirklichkeit lagen schon in den beiden letzten Partien gegen Braunschweig und Dürrenberg/Spergau große Unterschiede. Auch vor diesen beiden Partien waren optimistische Töne aus dem Telekom-Lager zu hören. »Jetzt geht es wieder aufwärts. Die Psyche stimmt wieder«. Doch unter dem Strich blieb alles wie gehabt. 1:3 gegen Braunschweig und 1:3 gegen Dürrenberg/Spergau. In der Aufstiegsrelegationsrunde zur zweiten Bundesliga im April hatten die Telekom Buben noch glatt mit 3:0 gegen die Dürrenberger gewonnen. So ändern sich die Zeiten.
Bessere Zeiten in der zweiten Liga hatte auch der Gast aus dem Ruhrgebiet erwartet. Um den Aufstieg wollte das Team mitspielen. Doch die Realität sieht anders aus: Abstiegskampf ist angesagt. »Ich will mehr als nur einen Platz im oberen Drittel«, sagte Neuzugang Ferdinand Stebner vom Moerser SC und traf damit die Stimmungslage der Mannschaft auf den Punkt. Heiß und ehrgeizig waren die Walkenhorst-Schützlinge vor dem Saisonstart.
Auch die sieben Neuzugänge Jan Romund (SV Bayer Wuppertal), Matthias Pompe, Christian Hohmann (beide SV Fellbach), Timo Timpe (FC Schüttorf), Daniel Wernitz, Jan Terhoeven und Ferdinand Stebner (alle Moerser SC) sollten dokumentieren, dass in Bottrop höhere Ansprüche für die nächste Saison gelten. Mit variablem Konzept und jungen, entwicklungsfähigen Spielern wollte das Team um den neuen Kapitän Timo Timpe den Weggang von Libero Matthias Kolley (Bundesligist Unterhaching) intern kompensieren.
»Wir brauchen keinen Libero«, sagte Co-Trainer Christian Hohmann und baute auf den Ehrgeiz seiner Jungs. Ehrgeizig sind auch die Ziele der Führungsetage: »Spätestens im übernächsten Jahr wollen wir in die erste Liga«, so Teammanger Donat, der den derzeitigen zehnten Platz nur als Momentaufnahme sieht. »Ich bin nach wie vor optimistisch. Wir werden mindestens einen guten Mittelfeldplatz erreichen.«
Doch der Zweitligaalltag sah bisher anders aus. Beim 3:1-Erfolg am vergangenen Wochenende gegen SSF Fortuna Bonn wurde endlich die lange Durststrecke beendet. Nach einer Reihe von Misserfolgen in den letzten Wochen zeigten die CarGo!-Recken - mit Ausnahme des zweiten Satzes - erstmals wieder eine konstante und kämpferisch starke Leistung.
Die benötigen auch am Samstagabend die Telekom-Buben. Mit schwankenden Leistungen werden die Gastgeber auch gegen Bottrop nicht zum erhofften Sieg kommen.

Artikel vom 11.12.2004