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Ein Adventssamstag
wie aus dem Bilderbuch

Handel meldet den stärksten Einkaufstag der Saison

Von Michael Diekmann
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). »Es war unser Wetter, das Geschäft lief bis in den Abend«, freut sich Norbert Klumpe. Bei der Bewertung des dritten langen Samstags war er mit allen Kollegen in City und Nebenzentren einig: »Es war der mit Abstand stärkste Samstag bislang.« Der Ansturm war überwältigend, die Parkhäuser schon mittags ausgebucht.

Mit diesigem Wetter und ungemütlichen Temperaturen hatte der Samstag zwar nicht für den Familienausflug getaugt, wohl aber für den großen Adventseinkauf. Uhren und Schmuck, aber auch Spielwaren waren zum dritten Advent die Renner bei Karstadt in der Bahnhofstraße, wo Geschäftsführer Thomas Kunz nicht nur erkennbare Zuwächse bei Kundenfrequenz und Umsatz registriert hatte: »Die Kunden haben deutlich hochwertiger gekauft als an den Wochenenden zuvor.«
Dafür legten die Kunden bei Norbert Klumpe besonderen Wert auf warme Kleidung. Strickwaren für die ganze Familie waren angesagt bei C&A, wo die Kunden auch in der dritten Adventswoche weiter kräftig mit der guten alten Mark bezahlen. Für Geschäftsführer Klumpe ein Phänomen: »Da kommen Kunden mit drei Rollen Markstücken oder zahlen mit alten Hundertmarkscheinen.«
Im bundesweiten Vergleich aller Häuser liegt C&A Bielefeld in Mark-Fragen weiter im Spitzenfeld. Den stärksten Samstag im Advent 2004 und ein durchweg gutes Ergebnis meldet Hermann Kannsteiner auch für die Marktpassage. Der Chef der agilen Werbegemeinschaft rechnet für den kommenden vierten Samstag sogar noch mit einer Steigerung: »Wir haben danach noch eine ganze Woche, das wird sich auswirken.«
Frank Werner, Hausleiter bei Zurbrüggen am Bielefelder Stadtrand, verzeichnete erstaunliche Zahlen: »Bislang lag jeder Samstag über dem Vorjahr.« Die rasante Nachfrage nach Möbeln genauso wie nach Geschenkartikeln und netten Kleinigkeiten zieht sich durch alle drei Häuser, hat Werner beobachtet. In der weihnachtlichen Boutique herrschte Samstag sogar nach 19 Uhr noch dichtes Gedränge. Werner: »Die Kunden haben die längeren Öffnungszeiten bis 20 Uhr inzwischen fest in ihre Planung eingeschlossen.« Und weil zu einem richtigen Erlebniseinkauf auch gutes Essen gehört, meldet die Gastronomie bei Zurbrüggen, Porta, Marktpassage oder Zentren wie Marktkauf in Oldentrup und Sennestadt bei Café- und Bistroangelegenheiten ebenso Andrang wie in der Altstadt. In Verbänden und Organisationen des Handels ist man jedenfalls überzeugt: Dieses Wochenende hat den Durchbruch gebracht, jetzt kommt das große Finale.

Artikel vom 13.12.2004