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Gabi macht das Licht aus

Wehmütige letzte Feier im Martin-Luther-King-Haus

Baumheide (tb). Es war ein trauriges Fest: die »Licht aus«-Party im Martin-Luther-King-Haus in Baumheide. Nach fast 30 Jahren schließt das Jugendhaus seine Türen. Zum Abschluss trafen sich alle, die sich dem Haus verbunden fühlten - dabei flossen viele Tränen.
Gabi Böer schloss den Kreis. Sie war 1973 bei der Grundsteinlegung für das Jugendhaus in der Donauschwabenstraße dabei - und sie war es, die jetzt symbolisch das Licht ausmachte. Ein Akt dem viele Tränen folgten. Zu viele Erinnerungen hatten die mehr als 150 Freunde des Martin-Luther-King-Hauses an schöne Stunden in dem Gebäude. »Viele sind als Fremde ins Haus gekommen und haben hier Freunde gewonnen«, sagte Diakon Fritz Happek, der seit 1974 der gute Geist des Hauses ist. Bei manchen war es sogar mehr als Freudnschaft, erinnert sich Gabi Böer, die hier ihren Mann Udo kennenlernte. »Mindestens 20 Ehen sind durch dieses Haus entstanden«, glaubt sie.
Doch auch als das Licht aus war, war die wehmütige Feier noch lange nicht vorbei. »Wir haben noch nie jemanden aus unserem Haus hinausgeworfen, das soll auch am letzten Abend so bleiben«, hatte sich Fritz Happek auf einen langen Abend eingestellt.
Essen, trinken, feiern, tanzen, erinnern, danken, Freunde treffen, verabschieden: So hatte sich Fritz Happek den Abend vorgestellt. Und so lief die schöne Feier auch ab. Jeder schwelgte in Erinnerungen. Anlass dazu bereitete auch ein Film, den Gerd Klose liebevoll aus aus vielen Heim-Videos zusammengestellt hatte.
»Ohne die vielen Ehrenamtlichen hätte dieser Abend genausowenig funktionieren können, wie das Leben in unserem Haus«, nutzte Fritz Happek die Gunst der Stunde seinen Helfern zu danken. Die gaben das Lob an das Ehepaar Happek zurück: »Ihr habt hier das Verständnis und Miteinander gefördert.«
Es war kein leichter Abschied, aber Fritz Happek blickt nach vorne: »Unser neues Haus am Hagenkamp ist zwar kleiner, aber dafür haben wir dort andere Möglichkeiten.« Auf die Unterstützung der mehr als 40 Ehrenamtlichen kann sich Happek auch im neuen Haus verlassen.

Artikel vom 13.12.2004