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Nord- und Ostsee droht
der ökologische Tod

Kabeljaubestände gehen dramatisch zurück

Renate Künast fordert Fangverbote.

Berlin (Reuters). Nord- und Ostsee drohten nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast ohne schnelle Gegenmaßnahmen der ökologische Tod. Trotz eingeleiteter Schutzmaßnahmen seien die Kabeljau- und Dorschbestände in beängstigendem Maße weiter zurückgegangen, sagte Künast. Ohne zeitweilige Fangverbote könnten diese Fischarten in beiden Meeren nicht überleben. Auch bei Scholle und Seezunge sei die Situation Besorgnis erregend.
»Wir brauchen eine konzertierte Aktion von Fisch- und Landwirtschaft sowie chemischer Industrie, sonst werden diese Arten in Nord- und Ostsee sterben«, forderte die Grünen-Politikerin. Künast sagte, nur Deutschland und Schweden unterstützen einen Plan der EU-Kommission, Fang- und Laichgebiete in beiden Meeren für die Fischerei zu sperren. Die Fischereiminister werden darüber am 20. Dezember beraten. Die EU-Kommission wolle das Fischen von Dorsch in der Ostsee je nach Gebiet für drei bis sechs Monate verbieten sowie die Regionen um Bornholm, Gotland und die Danziger Bucht komplett schließen. In der Nordsee sollten größere Laichgebiete für den Kabeljau von der Fischerei ausgenommen werden.

Artikel vom 13.12.2004