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Übernahme in ungewisse Zukunft

Matthias-Gemeindehaus: Presbyterium will verkaufen - Schließung verhindert


Brackwede (pss). Die Würfel sind gefallen: Das Presbyterium der ev. Bartholomäus-Kirchengemeinde hat mit großer Mehrheit beschlossen, das Matthias-Gemeindehaus im Südwestfeld zu einem »marktgerechten Preis« zu verkaufen. Noch in diesem Monat sollen Verkaufsverhandlungen mit dem bisher einzigen Interessenten, der Margarethe Wehling-Stiftung, geführt werden. Die Kirchengemeinde stellt zum 1. Januar 2005 sämtliche Zahlungen für das Gemeindehaus ein.
Vor die Alternative gestellt, das Haus zum 31. Dezember zu schließen und im Silvestergottesdienst zu entweihen, entschloss sich der erst im Sommer gegründete Förderverein auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Donnerstagabend, das Matthias-Gemeindehaus gemäß der Vereinssatzung zu übernehmen und vorerst weiter zu führen. Knapp 50 der insgesamt 91 Mitglieder waren zu dieser Versammlung erschienen und stimmten bei nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung der Übernahme zu.
Wie lange der Verein das Haus führt und führen kann, hängt derzeit von den angestrebten Verkaufsverhandlungen ab. In diesen Verhandlungen soll auch eine so genannte »kleine Lösung« angestrebt werden: Der Verein soll Räumlichkeiten vom Käufer anmieten können, in denen - wenn auch in kleinerem Rahmen - weiterhin Gemeindearbeit möglich ist. Allerdings seien, so der stellvertretende Presbyteriumsvorsitzende Pfarrer Ulrich Meyer-Gieselmann, darüber mit dem Kaufinteressenten noch keine Gespräche geführt worden, so wie es auch noch keinerlei Verkaufsgespräche gegeben habe. Die Zukunft des Gemeindehauses sei demnach noch völlig offen.
Volker Höinghaus als Vorsitzender des Fördervereins machte indes deutlich, dass ihm die »große Lösung« am liebsten sei, der Verein das Haus übernimmt und in seiner bisherigen Form weiterführt. Allerdings machte auch er die Einschränkung, dass man abwarten müsse, ob dies dem Verein auch auf Dauer gelingen kann. Zumindest sei aber die drohende Schließung zum 31. Dezember verhindert worden. Die hätte das »Aus« für zahlreiche Gruppen bedeutet, die das Gemeindehaus wochentags nutzen, darunter auch Krabbel- und Jugendgruppen.
Meyer-Gieselmann machte aber auch deutlich, dass der Förderverein bei den Verkaufsverhandlungen nicht mit am Tisch sitzen wird. Diese Verhandlungen würden von ausgewählten Mitgliedern des Presbyteriums geführt. Dem Förderverein dankte er für dessen ungewöhnlichen Einsatz, an dem sich andere ein Beispiel nehmen könnten.

Artikel vom 11.12.2004