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Großer Ansturm auf
das »Lichtwunder«

Juden in Bielefeld feiern Chanukka-Fest


Bielefeld (tb). Mehr als 100 Juden, darunter 70 jüdische Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion, haben jetzt das Chanukka-Fest gefeiert. Zur Feier in den Gemeindesaal der Reformierten Kirche an der Güsenstraße hatten das neu gegründete jüdische Kulturzentrum und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) eingeladen. Daphne Wolff aus dem Vorstand der Veranstalter war begeistert: »Mit so vielen Gästen hatten wir gar nicht gerechnet.«
Lilia Sitchenokova (Klavier) sowie Prof. Mikkail Muller (Viola) und Wladimir Miakotine (Bass) von der Musikhochschule Detmold begeisterten mit klassischen Werken von Tschaikowsky, Rachmaninow und Gershwin sowie der Arie des Savastro aus Mozarts »Zauberflöte«. Chanukka ist das Fest des »Lichtwunders« und dauert acht Tage. Es erinnert an die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels im Jahr 165 vor Christus. Der Tempel war zuvor von den Griechen entweiht worden, dann zurückerobert werden. Nach der Legende gab es einen kleinen, nicht entweihten Ölkrug, dessen Inhalt nur noch für einen Tag zum Brennen gereicht hätte. Durch ein Wunder reichte das Öl allerdings für acht Tage.
Aus diesem Grund wird das Fest acht Tage lang gefeiert. Jeden Tag wird eine Kerze am achtarmigen Leuchter angezündet. Außerdem gibt es viele Bräuche, die auch die Bielefelder Juden nach dem typischen Chanukka-Essen begingen. Zum Fest werden süße, in Öl gebratene Speisen gereicht, Lieder gesungen und die Kinder bekommen Geschenke.

Artikel vom 14.12.2004