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Als einst Lehrer Weithöner
ein Bad im Ölteich nahm

Chronik der Volksschule Heepen von Willy Seppmann

Heepen (jr). Er ist Heeper Bürger aus vollster Überzeugung und an historischen Dingen interessiert wie kaum ein zweiter. Jetzt hat Willy Seppmann (74) die Geschichte der 315 Jahre alten Heeper Volksschule unter die Lupe genommen. In Buchformat auf 33 Seiten.

»Es liegt mir einfach am Herzen, geschichtliche Themen aufzugreifen«, erklärt Willy Seppmann, seit 26 Jahren rühriger 1. Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins Heepen. Die aktuelle Volksschulchronik reiht sich nahtlos unter eine Vielzahl von Veröffentlichungen Seppmanns ein.
Besondere Aufmerksamkeit erlangte etwa das Buch »Heepen - vom Kirchspiel zum Stadtbezirk«, das Willy Seppmann 1986 passend zur 950-Jahr-Feier Heepens auf den Markt brachte.
Das neueste Werk über die frühere, bis 1967 existierende Heeper Volksschule bringt nicht nur eine Menge an Informativem an den Tag, sondern bietet beim Durchlesen auch reichlich Stoff zum Schmunzeln. 1911 etwa diskutierte eine Versammlung über Klagen von Schülern über zu heftige und zu häufige Prügel, über unrechtmäßiges Nachsitzen und »schikanöse« Äußerungen eines Lehrers.
Oder da ist die Rede vom Heeper Original »der Raue«. Ihm sagte man ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und große Kraft nach. Prompt packte eines Tages »der Raue« den unbeliebten Lehrer Weithöner und tauchte ihn behutsam in den Ölteich. Seppmann lachend: »Er durfte erst wieder ans Ufer, nachdem er das Vaterunser aufgesagt hatte.«
Großen Respekt hat Willy Seppmann übrigens vom früheren Geschichtsforscher Julius Henrichs, dem Heepen viel zu verdanken hat.
Die Chronik der Volksschule Heepen kann zu den Öffnungszeiten der Heimatstube, die sich im Vogteigebäude befindet, eingesehen werden. Und bei entsprechendem Interesse könnte die Chronik auch als Druck erscheinen.

Artikel vom 11.12.2004