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Posaunenarbeit maßgeblich geprägt

Höchste Anerkennung: Dieter Mayer mit Verdienstorden ausgezeichnet

Von Annemargret Ohlig
(Text und Foto)
Sennestadt (WB). »In den vielen Jahren Ihres ehrenamtlichen Engagements und in allen Ihren Tätigkeitsbereichen haben Sie die damit verbundenen Aufgaben stets mit einem hohen Maß an Zeit und Kraft versehen und die Posaunenarbeit geprägt.« Diese Worte richtete Oberbürgermeister Eberhard David gestern bei der Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Bielefelder Rathaus an Dieter Mayer.

Der 68-Jährige, bis 1999 Schulleiter der Sennestädter Hans-Ehrenberg-Schule, erhielt diese höchste Anerkennung des Staates für Verdienste um das öffentliche Gemeinwohl für sein langjähriges Engagement im musikalischen Bereich - speziell der Bläserarbeit. Folglich war es nahe liegend, dass einige dieser Bläser ihren Dank musikalisch ausdrückten. Die Bläsergruppe Eckardtsheim unter der Leitung von Frank Plewka umrahmte die Feierstunde mit festlicher Blechbläser-Musik.
Dieter Mayer, der selbst seit seinem zwölften Lebensjahr Posaune und Tuba spielt, leitete von 1978 bis 2002 als Landesobmann das Posaunenwerk der Evangelischen Kirche in Westfalen und vertrat es in der Öffentlichkeit. Heute übt Mayer seine ehrenamtliche Tätigkeit an anderer Stelle des Posaunenwerks aus: als Geschäftsführer der Geschäftsstelle in Brackwede.
Seit vier Jahren ist der 68-Jährige zudem Vorsitzender des Theologischen Ausschusses des Posaunenwerkes der Evangelischen Kirche Deutschland (im Vorgängerverband, dem Ev. Posaunendienst, arbeitete er bereits von 1982 bis 1984 im theologischen Ausschuss mit). Mit der Aufgabe als Verbandsvorsitzender ist Dieter Mayer gleichzeitig auch für die jährliche Herausgabe des Andachtsbuches für die Posaunenchöre und die regelmäßigen Beiträge im bundesweit erscheinenden Magazin »Posaunenchor« verantwortlich.
»Sogar das Andachtsbuch für das Jahr 2006 ist schon fertig«, stellte Dieter Mayer während der Feierstunde gegenüber OB David und den Gästen ein wenig stolz fest. »Bei uns hat die Zukunft schon begonnen.« Auf die schriftliche Ankündigung, dass er für seine ehrenamtliche Arbeit die Verdienstmedaille erhalten solle, sei er allerdings nicht unbedingt stolz gewesen.
»Benimm dich wie ein Hanseat und nimm - wie diese - keinen Orden an.« Das habe er sich zunächst gesagt, sich dann aber aus zwei Gründen doch für die Annahme der Auszeichnung entschieden. Ersten sei es nur sinnvoll, wenn das Ehrenamt staatlicherseits geehrt und gewürdigt werde. Mayer: »Denn ohne das Ehrenamt hat unsere soziale Gemeinschaft keinen Bestand.«
Als zweiten Grund führte Mayer an, dass er den Orden stellvertretend für diejenigen annehme, die ehrenamtliche Posaunenchorarbeit leisten, sowie all die vielen Bläser. Zurzeit gehören dem Posaunenwerk 5500 Bläser aus mehr als 300 Posaunenchören an. Mayer: »Bläserdienst ist Ehrenamt.« Immerhin seinen 1,4 Promille der Deutschen Bläser - ein Drittel davon Jugendliche, zitierte er die Statistik.
Durch sein ehrenamtliches Engagement danke er Gott aber auch dafür, was er ihm an Lebenschancen geschenkt habe, zog Dieter Mayer ein sehr positives Resümee seiner persönlichen Vita. Als er nämlich 1955 das Abitur abgelegt hatte, habe ihm die Welt offen gestanden. Anders als die Generationen danach, konnte er studieren, was er wollte. Als er sein Lehramtsstudium beendet hatte, hätte er sich sogar die Schule aussuchen können, an der er beginnen wollte. Es war die Hans-Ehrenberg-Schule in Sennestadt. »Weil ich den damaligen Schulleiter Karl-Heinz Potthast kennen gelernt hatte. Und 1981 wurde ich sein Nachfolger«, so Mayer.

Artikel vom 10.12.2004