10.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mit SC Verl verbindet
er »nur Positives«

Trainer Jörg Weber trifft auf seinen Ex-Verein

Verl/Bielefeld (jm/cas). Die Sachlichkeit, mit der er dem VfB Fichte in der Oberliga neues Leben eingehaucht hat, macht selbst vor dem kommenden Gegner nicht Halt. Stellt sich doch am Sonntag (14.15 Uhr) mit SC Verl jener Klub auf der Rußheide vor, mit dem ihn »eine intensive Beziehung« verbindet.

»Immerhin war ich da vier Jahre Spieler und zweieinhalb Jahre Trainer«, sagt Dr. Jörg Weber.
Bis er beim damaligen Regionalligisten 2002 entlassen wurde. Dennoch: kein flapsiger Spruch, kein Nachkarten. Vielmehr Komplimente. Weber: »Alles abgehakt. Ich habe mich dort immer sehr wohl gefühlt und verbinde mit dem SC Verl nur Positives«. Diese Erinnerung soll auch am Sonntagnachmittag noch Bestand haben - wenn der VfB Fichte im siebten Meisterschaftsspiel unter Webers Verantwortung gegen den Vorjahres-Vize nicht verloren hat.
Auch wenn der promovierte Pädagoge es nicht gerne zugibt: Seit Wochen freut er sich aufs OWL-Derby. »Die Rollenverteilung ist klar: Verl ist als Tabellendritter hoher Favorit. Die haben andere Ambitionen als wir«, schiebt Weber diese Last den Gästen zu. Gleichwohl sei »alles möglich« - wenn der VfB Fichte die Leichtigkeit vom Hassel-Spiel wiederfindet. »Von dem 6:1 dürfen wir uns nicht blenden lassen. Der Sieg entspricht nicht dem Spielverlauf und ist zwei, drei Tore zu hoch ausgefallen«, rückt er das Ergebnis ins rechte Licht.
Der Tabellendritte zu Gast bei einem Team, das mit 14 Punkten aus sechs Spielen mehr als eine Trendwende eingeleitet hat: In diesem vorweihnachtlichen Duell steckt Zunder. »Ich wünsche mir mehr Zuschauer als in den Spielen zuvor«, so Weber, dessen Arbeit auch Verls Interimstrainer Manfred Niehaus zu schätzen weiß. »Der Jörg hat aus dem VfB Fichte wieder die alten Tugenden herausgekitzelt«, lobt der »Manni« seinen Kollegen. Und: »Wir kennen uns schon seit Jahrzehnten.«
Auf Tipps von seinem designierten Nachfolger Mario Ermisch, der bis vor kurzem noch die »Hüpker« beraten hatte, ist Niehaus nicht angewiesen. »Wir haben die Bielefelder schon mehrmals beobachtet, wissen deshalb alles über ihre Stärken und Schwächen«, tritt der »Feuerwehrmann« bestens vorbereitet die kurze Fahrt in die Nachbarstadt an. Auf der Russheide rechnet sich der SCV auch wegen der schwachen Heimbilanz der Gastgeber einiges aus: Vier Schlappen stehen nur jeweils zwei Siege und Remis gegenüber.

Artikel vom 10.12.2004