10.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Maus-Haus der Uni
wird nicht leer stehen

Neuberufungen nach Wienands' Weggang


Bielefeld (sas). Keine drei Jahre war der Biochemiker Prof. Dr. Jürgen Wienands in Bielefeld, dann zog es ihn im August nach Göttingen. Mit ihm werden 800 Mäuse umziehen, die derzeit im Zentralen Tierhaus der Hochschule, zumeist kurz Maus-Haus genannt, durchgefüttert werden müssen. Leer stehen wird der Neubau, der für 4,3 Millionen Euro errichtet und erst vor Jahresfrist fertig gestellt wurde, jedoch nicht: Auch der Wienands-Nachfolger Prof. Dr. Dierks, der aus Göttingen kommt, wird mit den Nagern arbeiten.
Dass also viele Millionen in den Sand gesetzt wurden, ist nicht zu befürchten: »Im Gegenteil: Wir besetzen nicht nur die Wienands-Stelle neu, sondern berufen einen weiteren Biochemiker«, betont Uni-Kanzler Hans-Jürgen Simm. Verhandelt wird derzeit auch über die Nachfolge von Prof. Dr. Harald Jockusch, der emeritiert wird und ebenfalls mit Mäusen arbeitet. »Das könnte sogar einen weiteren Ausbau des Maus-Hauses - von vornherein als Option eingeplant - nötig machen«, sagt Simm.
Derzeit geht er davon aus, dass im kommenden Jahr auf jeden Fall 4000 Nager das Haus bevölkern werden. Es könnten aber dann noch einmal so viele werden - was wiederum Verhandlungen mit dem Wissenschaftsministerium über eine Nachrüstung und weitere Tierpflegerstellen erforderlich machen würde.
Die vielen Mäuse sollen Biologen und Chemikern zu wissenschaftlicher Erkenntnis verhelfen. Etwa bei der Erforschung der Lymphozyten, die im Körper für die Immunantwort auf Keime zuständig sind, oder bei der Wundheilung.

Artikel vom 10.12.2004