Von Larissa Kölling Bielefeld (WB). Nach 20 Jahren Erfolg auf den Kabarettbühnen Deutschlands sagen Gerburg Jahnke und Stephanie Überall »auf Wiedersehen«. Doch nicht, ohne sich mit einem Paukenschlag von ihren Fans zu verabschieden.
Die Tour »Letzte Runde« vereint Altes und Neues der Missfits. Der Abschied beginnt bereits vor der Begrüßung. In einem wilden Medley von »Gute Nacht, Freunde« bis zu »Alles hat ein Ende . . .« machen die zwei das Thema des Abends von Beginn an deutlich: Abschied. Taschentücher brauchten die begeisterten Fans an diesem Abend dennoch eher für die Lach- als für die Trauertränen. Zwei Stunden lang führten Jahnke und Überall durch den Abend und durch 20 Jahre Erfolgskarriere. Ein großer Abschied mit viel »Best of« wurde geboten - mit alten Nummern, den Lieblingsliedern der Damen und neuen Songs. Mit ihnen verabschiedeten sich die fünf Musiker an Klavier, Saxophon, Trommel, Klavier und Bass. Zwei der dienstältesten Kabarettistinnen »hören auf, wenn es am schönsten ist«. Doch noch einmal präsentieren sie all die skurrilen Gestalten, die die Missfits so unvergleichlich gemacht haben. Alle sind dabei: Frau Nölle und Frau Lehmann-Brack streiten noch einmal auf der Lehrertoilette, die rüstigen und sexbesessenen Rentnerinnen Matta und Lisbett denken über eine zweite Karriere als meckernde Waldorf und Statler in der Muppet Show nach, und auch Greta und Brigitte begegnen sich wieder einmal nach Jahren auf dem Bahnsteig. Ein großartiger Höhepunkt ist ohne Frage die sprachgewandte Gsielinde Geisiemeisie, die das Publikum erfolgreich in der Feminisprech unterrichtet hat. Nicht einfach zu verstehen, aber sehr lustig. Da wird die Manderine zur Frauderine, der Mann zum Männsie und der ganze Saal stimmt euphorisch den Kanon »Brüsie Jaköb« an. Eine Ära geht zu Ende. Im Februar 2005 ist Schluss mit Themen rund um Männerschwächen, Frauenleiden sowie Sex, Liebe und Geschlechtsverkehr. »Wir sind ja nicht tot«, machen beide auf getrennte Zukunftspläne aufmerksam. Und doch - die Missfits haben sich sehr gefreut über Standing Ovations, Begeisterungsstürme und Applaus der Ostwestfalen. Und wer weiß? Vielleicht kommen die Ladies ja wieder . . . irgendwann.
Drucken