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Spätes Lebenszeichen

Regionalliga: HSG Bielefeld - TuS Niederpleis 33:29

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Man hörte die Steine der Erleichterung rund um die Seidensticker Halle förmlich plumpsen: Mit einem schwer erkämpften 33:29 (14:16)-Sieg über Schlusslicht TuS Niederpleis meldete sich die HSG Bielefeld nach zuletzt 1:7-Punkten im Abstiegskampf der Handball-Regionalliga zurück.

Lange Zeit tat sich die Mannschaft von Trainer Heiko Holtmann in einer niveauarmen Partie schwer gegen die Mannschaft aus dem Rheinland. In einer engen Partie waren es auch die Schiedsrichter Hoyer und Karsten (Heesen), die die Gäste mit teils zweifelhaften Entscheidungen im Spiel hielten. Niederpleis' Lars Braun bedankte sich und verwandelte alle sechs Strafwürfe.
Doch auch die HSG-Deckung erwies sich wie in den Vorwochen als wenig sattelfest. Der brandgefährliche Halblinke Vice Kutlesa schenkte den Gastgebern in der ersten Hälfte ordentlich ein. Die Abstimmung zwischen Abwehr und Keeper passte einfach nicht. Und so lagen die Niederpleiser mit ein oder zwei Toren in Front.
Nach dem Seitenwechsel war die HSG dann endlich aufgewacht. »Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir uns auf unsere Stärken besinnen sollen«, erklärte Kapitän Michael Boy die einfache Pausenansprache. Die fruchtete. Der wiederum treffsichere Martin Glüer und Johann-David Starck sorgten schnell für den Ausgleich. Die Verteidigung, die Heiko Holtmann von 3:2:1 auf eine 6:0-Formation verändert hatte, erwies sich nun als sicherer und blockte einige Bälle des erschöpften Kutlesa. Zudem produzierte das Schlusslicht zahlreiche technische Fehler. »Torpedo« Volmer und »Michi« Boy nahmen diese Einladungen gerne an und konterten das Schlusslicht aus.
So setzten sich die Gastgeber bis auf 23:19 (41.) ab. Entschieden war das Spiel aber noch lange nicht. Eine offensivere Deckung der Niederpleiser sorgte bei der HSG für Verwirrung. In ernste Bedrängnis kamen die Gastgeber aber nicht mehr. »Wir hatten in der zweiten Hälfte spielerisch nichts mehr entgegenzusetzen«, kritisierte TuS-Coach Walter Traxel. Sein Pedant Heiko Holtmann freute sich über den wichtigen Sieg, der aber nur weiterhelfe, wenn sein Team am kommenden Sonntag in Soest erneut Punkte einfahre. Grundstein für den Heimerfolg war laut Holtmann, dass seine Mannschaft nach dem Wechsel »die Deckung zum Stehen bekommen« habe.
Nach dem wichtigen Sieg pustete Kapitän Michael Boy erleichtert durch: »Wenn wir das nicht gewonnen hätten, hätten wir Weihnachten absagen können.«
Zwei Personalien hat die HSG bereits frühzeitig geklärt: Mit den A-Jugendtalenten Till Deutschmann und Florian Korte hatten Heinrich Rödding und Manfred Quermann vor der Regionalliga-Partie im VIP-Raum der Seidensticker Halle Verträge unterzeichnet. Die beiden Youngster binden sich für zwei Jahre an die HSG. Freut sich Rödding: »Wir gehen damit unseren Weg, weiter eigene Talente an den Verein zu binden.«
HSG Bielefeld: Knop/Timmer - Glüer (7), Husemann (3), Mylius (n.e.), Deppe (1), Schraps (n.e.), Volmer (4), Boy (11/5), Wagner (3), Gote, Starck (4).

Artikel vom 13.12.2004