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Integration ohne
Schuldzuweisungen

Empfang für ausländische Mitbürger im Rathaus


Bielefeld (MiS). Im Fernsehen klappt die Integration. Die Sendung »Was guckst Du?« mit dem türkischstämmigen Comedian Kaya Yanar wird von Deutschen wie Türken gleichermaßen gern gesehen. Dessen Studioband »Anlar« kommt aus Bielefeld - und spielte am Mittwoch beim Empfang der Stadt Bielefeld für ausländische Mitbürger im Neuen Rathaus.
Die aktuelle Debatte über die Integration von Migranten stand auch im Mittelpunkt der Rede von Oberbürgermeister Eberhard David. Aus Sicht des Stadtoberhaupts wird die Diskussion »pauschal, vielleicht sogar populistisch« geführt. »Ich glaube, dass wir gemeinsam im kontinuierlichen Austausch aller Beteiligten mehr erreichen als durch öffentliche Schuldzuweisungen«, sagte David. Wenn etwa gefordert werde, dass die Ausländer mehr Deutsch lernen sollten, dann müssten die Möglichkeiten zum Spracherwerb auch im ausreichenden Maß vorhanden sein.
Enttäuscht zeigte sich der Oberbürgermeister dagegen von der geringen Beteiligung an der Wahl zum neuen Migrationsrat vom 21. November, die nur bei 10,1 Prozent lag. Das zeige, dass es dem bisherigen Ausländerbeirat nicht ganz gelungen sei, die Basis, die 70 000 Menschen mit Migrationshintergrund in Bielefeld, einzubeziehen und von der Arbeit des Gremiums zu überzeugen. Dabei sei mit dem neuen Migrationsrat eine bessere Einbindung der ausländischen Mitbürger in die Kommunalpolitik gegeben. Beim Empfang im Rathaus informierten Verbände und freie Träger über ihre Integrationsarbeit. Auf die Gäste warteten auch kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt.

Artikel vom 10.12.2004