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Große Verspätungen
im Berufsverkehr

Gegenstände auf dem Sennebahn-Gleis

Sennestadt(ms). Für mehrere Stunden ist gestern morgen die Bahnlinie der Sennebahn gesperrt gewesen. Sechs Züge hatten insgesamt 100 Minuten Verspätung, weil Unbekannte Gegenstände auf die Gleise geworfen hatten.

Um 4.57 Uhr passierte der erste Zug Richtung Hövelhof und Paderborn den Bahnübergang Holter Straße. Quietschend wurde der Zug von einem Gegenstand gebremst. Der Zugführer hielt an und bemerkte das Fahrrad, das er mitgenommen hatte. Sein erster Anruf galt dem Bundesgrenzschutz, der für die Sicherheit der Gleise und bahn anlagen zuständig ist. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass keine Person auf dem Fahrrad gesessen hatte.
Beamte des Bundesgrenzschutzes aus Bielefeld waren um 8.15 Uhr vor Ort. Sie stellten fest, dass der Zug der Nordwestbahn nicht nur über das Fahrrad gefahren war, sondern eine Aluminium-Leiter, Ton-Blumentöpfe, Bausteine, Bretter, Teile eines Kaninchenstalls und Plastikeimer auf und an den Schienen lagen. Nach Ermittlungen des Bundesgrenzschutzes handelt es sich um Gegenstände, die zuvor aus den Gärten der Anwohner gestohlen worden waren. Die Anlieger haben teils Tore zu den Bahngleisen, ansonsten wird der Bahnbereich durch nicht allzu hohe Zäune begrenzt.
Die Täter sind noch nicht ermittelt worden. Die Gegenstände sind vom Bundesgrenzschutz fotografiert worden, teils blieben sie liegen, wurden nur zur Seite geräumt, um den Zugverkehr nicht weiter zu behindern. Anlieger haben das Bremsen und Knirschen gehört, als der Zug auf die Gegenstände fuhr. Allerdings kann der Tatzeitraum zwischen Mitternacht und 4.47 Uhr liegen - zwischen der fahrt des letzten Zuges am Abend und des ersten am Morgen.
Der Bundesgrenzschutz ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Artikel vom 09.12.2004