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Gewöhnungsphase für
die Ersatzspielstätten

Eine Theater-Spielzeit mit vielen Unwägbarkeiten


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Mit einem Abschluss von »Plus Minus Null« für das Wirtschaftsjahr 2003/04 rechnet Klaus-Dieter Giersch, Verwaltungsdirektor des Theater Bielefeld. Giersch: »Wir haben nicht mehr ausgegeben als wir hatten.« Im Werksausschuss Bühnen und Orchester sprach er über ein »ausgeglichenes Jahresergebnis«. Er hoffe sogar auf »ein kleines Plus«.
Man habe zwar geringfügig weniger Erlöse eingespielt als erwartet - es kamen etwas weniger Besucher als erhofft - dafür aber auch weniger ausgegeben bzw. durch Sponsorenunterstützung (unter anderem Stadtwerke, Sparkasse Bielefeld, Bisegger-Stiftung, Böllhoff) Ausgaben kompensieren können.
»Spannender« als die abgelaufene sei aber die aktuelle Spielzeit. Giersch: »Sie ist nicht planbar, die Spielstätten müssen sich etablieren, es gibt viele Unwägbarkeiten.« Allerdings: Das Theater Bielefeld ist bislang zufrieden. Das Publikum habe die Ersatzspielstätten Rudolf-Oetker-Halle und inzwischen auch das Theaterlabor akzeptiert. Das Drama »Dantons Tod«, das als erstes Stück des Theater Bielefeld im Theaterlabor Premiere hatte, sei in die »Gewöhnungsphase« gefallen, inzwischen, so Giersch, »ist das Theaterlabor viel bekannter geworden«. Den größten Anteil daran habe das Weihnachtsmärchen »Das Dschungelbuch«. Giersch: »Jede Vorstellung ist bis auf vielleicht einige wenige Restplätze ausverkauft!«
Ein wenig anders sehe es mit der Rudolf-Oetker-Halle aus. Giersch: »Schwierig ist dort schon, dass wir im Stadttheater vorher mit 775 Zuschauern ausverkauft waren, in der Oetkerhalle aber mit 1200.« Die Premiere der Wagner-Oper »Der fliegende Holländer« sei fast ausverkauft gewesen, die Premiere der konzertanten Oper »Die Perlenfischer« sahen 900 Musikliebhaber, eine weitere Vorstellung aber bereits tausend. Giersch setzt darauf, dass sich der Gewöhnungsprozess fortsetzt, sich die Publikumszahlen »auf hohem Niveau« stabilisieren.
Er freut sich darüber, dass der Kostenrahmen für die Umrüstungen der Ersatzspielstätten in Aufführungsorte für das Theater eingehalten worden sei: »Wir haben nicht überzogen.«

Artikel vom 09.12.2004