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»Ich wäre gern in Verl geblieben«

Früherer SCV-Co-Trainer Andreas Ortkemper steht jetzt im Landesliga-Tor

Verl (cas). Was tut man nicht für einen alten Freund. Als Rot-Weiß Horns Trainer Hubert Sinder plötzlich Probleme zwischen den Pfosten bekam, erinnerte er sich an seinen ehemaligen Schützling Andreas Ortkemper. Weil's dem einstigen Co-Trainer des SC Verl nach seinem Ausscheiden sowieso etwas langweilig geworden war, gab er Sinder seine Zusage.

Zumindest bis zum Ende der Saison wird »Orti« das Gehäuse des Landesligisten (Staffel 5) hüten. »Dann schauen wir weiter«, hat der 38-Jährige seine Lust am »Fliegen« plötzlich wiederentdeckt. Also Ende offen. Wenn ein Uli Stein mit seinen schon über 50 Lenzen zuweilen noch in der Oberliga aushilft, dürften einem Ortkemper zwei Etagen tiefer erst recht kaum zeitliche Grenzen gesetzt sein.
Zumal der Ex-Verler nach seinen sieben Einsätzen für Horn (nur zwei Niederlagen) festgestellt hat: »Die Schüsse in dieser Klasse sind nicht allzu hart. Und dass die Stürmer vor dem Tor länger überlegen, kommt mir auch gelegen. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass mit zunehmendem Alter die Reflexe nachlassen.«
Auch bei Eckbällen sieht der frühere Regionalliga-Keeper, der in der Saison 2001/2002 noch einmal für den damals vorübergehend gesperrten Michael Joswig in die Bresche springen musste, einen deutlichen Klassenunterschied: »Die Eckstöße werden meistens ohne Effet geschlagen und bereiten deshalb einem erfahrenen Torwart keine großen Probleme.« Gleichwohl ist auch ein immer noch überdurchschnittlicher Keeper wie Andreas Ortkemper nur so gut wie seine Vorderleute: Vergangenen Sonntag kassierte er in Geseke gleich vier Treffer. Dafür hielt aber der Alulux-Mitarbeiter bei seinen ersten drei Einsätzen die Horner Bude sauber.
Für den Landesligisten aus dem Lippstädter Raum ist Andreas Ortkemper zweifelsohne ein großer Gewinn. Doch »Orti« macht auch keinen Hehl daraus, dass er gern an der Poststraße geblieben wäre. »Wenn man 13 Jahre für den SC Verl - erst lange als Spieler und zuletzt als Betreuer - tätig ist, dann hängt man natürlich an diesem Verein«, schlägt sein Herz immer noch für den SCV. Die größte Enttäschung in der vergangenen Saison war für ihn Marco Calamita. »Ein RiesenFußballer und Supertechniker. Doch eine angebliche Bundesliga-Offerte hat den Jungen völlig verdorben«, bedauert Ortkemper.

Artikel vom 08.12.2004