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»Den TSV-Gegenstoß ausschalten«

Handball: Verfolger TuS 97 möchte Verbandsliga-Primus Hahlen ärgern

Bielefeld (WB-jm/eike). Der letzte Handball-Spieltag vor der Weihnachtspause hält in der Verbandsliga noch ein »Schmankerl« parat: Am Samstag um 17.45 Uhr gastiert Spitzenreiter TSV Hahlen beim zwei Zähler dahinter lauernden Tabellendritten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck.

Die kürzeste Anreise aus den Reihen des Gegners hat Tim Quisbrock: Der 22-Jährige kommt aus Altenhagen. Quisbrock hatte noch in der vergangenen Serie im Trikot des Regionalligisten HSG 02 Bielefeld auf der Linksaußenposition so manche Schlacht in Jöllenbeck ausgetragen und sich für eine Rückkehr nach Hahlen entschieden, weil ihm dort Spielanteile im Rückraum offeriert wurden. Bereut hat er diesen Schritt nicht. »Ich habe den Spaß am Handball wiedergefunden«. Immerhin stehen in dem jungen Team von Trainer Stephan Böker noch zahlreiche Spieler, die vor vier Jahren im Finale um die deutsche A-Jugend-Meisterschaft standen.
Quisbrock erwartet am Samstagabend ein »enges Spiel. Die Tagesform entscheidet. Ich tippe auf ein Unentschieden«. Für den Logistik-Studenten ist der Auftritt vor der Haustür und das Duell »gegen Moppel« (Anm d. Red.: TuS 97-Torhüter Thorsten Lehmeier) durchaus etwas Besonderes. Sein Team sieht er dabei nicht unbedingt als Favoriten an. »Ganz Jöllenbeck wird heiß auf uns sein«.
Das hofft auch ganz stark TuS 97-Trainer Frank Brennecke, der ein von beiden Seiten leidenschaftlich geführtes Spiel prophezeit. »Der Wille ist da. Wenn der Funken von den Zuschauern auf uns überpringt und wir uns gegenseitig hochpushen, ist alles möglich«. Dieser Husarenstreich kann die Tendenz der zurückliegenden Wochen - aus 12:0 Punkten wurden 14:6 - vergessen machen. »Gewinnen wir, stehen wir aufgrund des besseren direkten Vergleiches vor Hahlen«.
Der Trainer respektvoll: »Hahlen lebt von seinem Tempospiel. Die haben eine wahnsinnig starke erste und zweite Welle. Wenn wir es schaffen, deren Gegenstoß auszuschalten, bekommen sie Probleme. Dafür müssen wir vorne sicher spielen«. Der TuS 97 möchte dem Primus ein Positionsspiel sechs gegen sechs aufzwingen. Taktische Detailinformationen gibt Frank Brennecke nicht preis. »Tim Quisbrock liest auch eure Zeitung«.
Mischen die 97-er weiter an der Tabellenspitze mit oder rutschen sie ab ins Mittelmaß? »Wir verlieren unser Ziel so oder so nicht aus den Augen. Irgendwann wird die Wende kommen. Vielleicht schon gegen Hahlen«.
Landesliga
Die HSG Schröttinghausen/Babenhausen hat nach der derben 20:32-Heimniederlagen gegen Altenbeken erst einmal den Anschluss an das obere Drittel verloren. Für Coach Zsolt Homovics soll dies, wenn möglich, aber nur eine Momentaufnahme sein. Seine Zielsetzung verlangt den Blick nach vorn zu richten. Nach deutlichen Gesprächen unter der Woche soll sich sein Team gegen die HSG Handball Lemgo »rehabilitieren.« »Wir wollen versuchen eine Serie zu starten. Dafür ist es aber erforderlich, auch mal Geduld zu bewahren, wenn es mal nicht so gut läuft.«
Der TuS Brake kassierte am Wochenende gegen Bünde/Dünne ebenfalls eine schmerzhafte 25:29-Niederlage. Damit steht der TuS jetzt ganz tief unten drin. Auch Coach Torsten Lampe wollte die Situation nicht schön reden: »Wir sammeln ab sofort Punkte gegen den Abstieg,« lautete seine Warnung. Damit sollte in Hüllhorst gleich begonnen werden.
Frauen-Verbandsliga
In Senne ließ Coach Mark Fischer wurde unter der Woche ordentlich das Tore werfen trainieren. Denn die errechnete Torausbeute von »28 Prozent« im Greven-Spiel war dem sportlichen Leiter eindeutig zu wenig. »Wir haben gut gespielt, mit der Ausbeute kann man aber keinen Blumentopf gewinnen.« Gewinnen wiederum sei aber »Pflicht« im Abstiegskrimi gegen das Schlusslicht HSG EURo, das bis Weihnachten gesetzte Minimalziel (vier Punkte) noch zu erreichen.

Artikel vom 11.12.2004