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Stadtwerke gründen Netzgesellschaft

Umsatzträchtiger Bereich des Versorgers soll ausgegliedert werden


Bielefeld (MiS). Für die Verteilung von Strom und Gas wollen die Stadtwerke Bielefeld eine neue Netzgesellschaft aufbauen. Der Beteiligungsausschuss des Rates soll der Gründung der hundertprozentigen Stadtwerke-Tochter zum 1. Januar am kommenden Donnerstag zustimmen.
Das Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts macht die Unternehmensgründung notwendig. Vertrieb und Verteilung von Energie sollen voneinander getrennt werden, um den Markt zu entflechten. Die neue Gesellschaft wird einen nicht unbeträchtlichen Teil des Stadtwerke-Gesamtumsatzes erwirtschaften.
Vor allem unter den Beschäftigten gibt es auch Vorbehalte gegenüber dem neuen »Unternehmen im Unternehmen«. Der Stadtwerke-Betriebsrat hatte zunächst befürchtet, dass die neue Netzgesellschaft gemeinsam mit den Stadtwerken Bremen aufgebaut werden könnte, denen 49,9 Prozent an dem Bielefelder Versorgungsunternehmen gehören. »Dann würden wichtige Entscheidungen nicht mehr am Standort Bielefeld gefällt«, so Betriebsratsvorsitzender Wolfgang Gottschlich.
Doch diese Befürchtung scheint zunächst vom Tisch, obwohl so weitere Einspareffekte möglich gewesen wären. Allerdings: Die Netzgesellschaft soll möglichst auch die Stadtwerke Gütersloh und Ahlen einbeziehen, an denen wiederum die Bielefelder beteiligt sind. Und auch dort fürchtet man den Kompetenzverlust
Netzgesellschaften sind aus Sicht des Gesetzgebers notwendig geworden, weil die Energieunternehmen Strom und Gas bundesweit vermarkten und untereinander über Durchleitungsrechte verhandeln. Nach den Überlegungen der Stadtwerke sollen die beiden Geschäftsführer Wolfgang Brinkmann und Friedhelm Rieke nebenamtlich auch der neuen Gesellschaft vorstehen. Sie soll das Leitungsnetz von der »Mutter« pachten und mit einem Stammkapital von zwei Millionen Euro ausgestattet werden.

Artikel vom 07.12.2004