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Bücherspende
erfreut kleine
Patienten

Liz Mohn besucht Kinderklinik Bethel


Von Michael Schläger
Bielefeld-Bethel (WB). Kaum einer weiß, dass auch Kinder Schlaganfälle erleiden können. »2002 waren es in Deutschland schätzungsweise 200 bis 300«, sagte Liz Mohn, Gründerin und Präsidentin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, gestern bei einem Besuch der Kinderklinik Bethel. Die Ehefrau des Bertelsmann-Patriarchen Reinhard Mohn überreichte der Klinik ein umfangreiches Kinder- und Jugendbuchsortiment, das der Club Bertelsmann gestiftet hatte.
Bei Chefarzt Prof. Dr. Johannes Otte informierte sich Liz Mohn über die Entstehung des Schlaganfalls bei Kindern. Der wird nicht wie bei Erwachsenen durch Leiden wie Bluthochdruck oder Gefäßverengungen ausgelöst, sondern durch Blutgerinnungsstörungen sowie durch Herz- und Gefäßerkrankungen. »Oft handelt es sich sogar um eine vorgeburtliche Erkrankung«, sagte Otte. In der Kinderklinik Bethel werden jährlich zwischen 25 und 30 kleine Schlaganfallpatienten aus ganz Ostwestfalen-Lippe behandelt.
Pünktlich zum Nikolaustag bereicherte das Kinder- und Jugendbuchpaket das Unterhaltungsangebot der Klinik. Der Buchclub stiftete neben Literatur auch zahlreiche kindgerechte Spiele, DVDs, Musik-CDs, Hörspiele, einen DVD-Player und einen Fernseher. Die Spende hat einen Gesamtwert von mehreren tausend Euro. »Die Kinder sollen nicht nur gesund, sondern auch an Leib und Seele gestärkt werden«, betonte Klinikchef Otte die Bedeutung von Lese- und Spielmöglichkeiten während des Genesungsprozesses. Bücher und Unterhaltungsmedien sollen selbstverständlich nicht nur den den Schlaganfall-, sondern allen Patienten der Klinderklinik zur Verfügung stehen.
Über Bücherwagen soll die Literatur von der »Unendlichen Geschichte« bis zu »Harry Potter« auf den Stationen verteilt werden. Klinik-Mitarbeiterin Alexandra Heinzelmann las den Jungen und Mädchen sogleich Astrid Lindgrens Weihnachtsgeschichten vor. Die Advents- und Weihnachtszeit für die kleinen Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten - auch dazu soll die umfangreiche Bibliothek beitragen.
Liz Mohn versprach, es nicht bei dieser einen Bücherspende zu belassen: »Wir hoffen, die Bibliothek in Zukunft weiter ausbauen zu können.«

Artikel vom 07.12.2004