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Miniserie macht
Mühlenbrink Mut

TuS Dornberg drei Spiele unbesiegt

Bielefeld (WB/jm). Zu Saisonbeginn hatte der (zu brave) Aufsteiger das Pech gepachtet und die »rote Laterne« abonniert. Doch spätestens das hochverdiente 2:1 gegen Westfalia Rhynern - der dritte Heimsieg in Folge - zeigte auf, dass sich der TuS Dornberg an die raue Verbandsligaluft gewöhnt hat. Die aktuelle Miniserie: Seit drei Spieltagen sind die Mühlenbrink-Mannen ungeschlagen, heimsten sieben Punkte ein.

Trainer Andreas Brandwein sieht sein Team nach dem dritten Heim-»Dreier« der Saison »absolut auf dem aufsteigenden Ast«. Die Phase der Eingewöhnung sei wohl insbesondere bei den Leistungsträgern weitestgehend abgeschlossen, »für einige Spieler individuell aber noch nicht«.
Dornbergs Sportdirektor Hans-Werner Freese rückt die »merkwürdige« Statistik mit dem »merkwürdigen« Torverhältnis - immerhin spielte der Neuling fünf Mal zu null - ins rechte Licht. »Lediglich Borussia Emsdetten hat ein Tor weniger kassiert als wir. Die sind mit 13 Gegentoren Tabellenzweiter. Wir stehen mit 14 Gegentreffern auf einem Abstiegsplatz«. Haupterklärungsansatz für diese optische Schieflage bleibt die Abschlussschwäche mit erst elf Treffern in 14 Partien.
Auch am Sonntag raufte sich Andreas Brandwein wieder die Haare. »Es ist traurig, was wir für Torchancen verballern. Wenn du das als Außenstehender siehst, könntest du denken, die hätten noch nie Fußball gespielt«. Der Unterschied zum Saisonauftakt: »Jetzt ist das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Sowas gleicht sich im Saisonverlauf immer ein bisschen aus«, findet der TuS-Trainer.
Auch Freese denkt zunächst ergebnisorientiert: »Lasst uns froh und dankbar über die drei Punkte sein«. Gleichwohl hat er bei Sturmführer Thies Kambach »Angst im Abschluss« ausgemacht. »Ihm fehlt zurzeit das Selbstvertrauen. Er hat sogar ein paar Meter vor dem Tor lieber nochmal abgegeben. Aber ich sage immer: Ein Mittelstürmer muss auch mal egoistisch sein«.
Ungeachtet möglicher Nachverpflichtungen in der Winterpause (»Wenn, dann nur Leute, die uns weiterhelfen«) legt sich Hans-Werner Freese fest: »Ich bin optimistisch, dass wir - gerade wenn der Kader komplett ist - die Klasse halten werden. Damit hätten wir sehr, sehr viel erreicht. Viele Vereine sind nach nur einem Jahr in der Verbandsliga wieder abgestiegen. Die wenigsten haben sich etabliert. Wir sind auf einem guten Weg, das zu schaffen«. Andreas Brandwein glaubt, dass das derzeitige Führungsquartett den Meister unter sich ausmacht. Bei Platz sieben - Hammer SpVg, 18 Punkte - beginne die Zitterzone, was einen langen, spannenden Abstiegskampf bescheren werde.
Im letzten Spiel vor der Winterpause beim Lüner SV und dem sofort folgenden Weihnachtsurlaub könnte Dornberg mit dem ersten Auswärtssieg seit dem Aufstieg noch ein Ausrufezeichen setzen und den den Tabellenachten mit Siebenmeilenstiefeln überflügeln. Angesichts der jüngsten Ausfälle von Damian Solorz (Ellenbogenfraktur) und Michael Jellentrup (Knie) - für ihre Regeneration kommt die Spielpause gerade recht - meint Brandwein: »Ich wäre mit einem Punkt zufrieden«.
Die Hallensaison bestreitet der TuS Dornberg diesmal mit Vorliebe außerhalb Bielefelds: Neben der Stadtmeisterschaft sowie den Turnieren des VfL Schildesche und TuS 08 Senne I stehen Fahrten nach Hamm (26.12.), Witten, Wiedenbrück, Minden und Enger an.

Artikel vom 07.12.2004