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Straßen können sicherer werden


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Mit großen Betroffenheit und Trauer haben auch wir den Tod der zwei Schüler auf dem Südring zur Kenntnis nehmen müssen. Neben unserem Mitgefühl für alle Betroffenen stellt sich auch uns die Frage, wie solche und ähnliche Unfälle zu vermeiden sind.
Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten! Der Bau der A33 ist jedenfalls nicht die Lösung! Denn der durch die A33 zusätzliche (induzierte) Verkehr wird sich natürlich nicht auf die A33 beschränken, sondern von Wohngebieten ausgehen und in Wohngebiete zurückfließen. Das Vorgehen der Politik war doch, die A33 erst mal da zu bauen, wo keine oder wenig Menschen wohnen, dann für Jahrzehnte den Verkehrsstrom in dicht bewohnte Ortschaften zu leiten, mit dem Ziel, Fakten zu schaffen und die Legitimation für diese neue Straße im Nachhinein zu erzwingen. Richtig wäre gewesen, die A33 so lange zu sperren, bis sie durchgehend fertig gestellt ist!
Unsere Straßen können sicherer werden, wenn alle Beteiligten auf alltägliche Gefahrenquellen aufmerksam machen, die städt. Verkehrsplaner diese Hinweise berücksichtigen und durch technisch machbare Lösungen abstellen würden. Eine eine Sekunde längere Rotphase für Autofahrer an Zebrastreifen oder an den dynamischen Stadtbahnhaltestellen auf der Detmolder Straße würde die Gefährdung von Fußgängern durch Autofahrer, die trotz Rotlicht durchfahren, erheblich verringern. Viele solcher Gefahren sind bekannt. Trotzdem legt die derzeitige Politik in Bielefeld leider immer noch den Schwerpunkt einseitig auf die Beschleunigung des Autoverkehrs.
MARTIN SCHMELZBielefeld

Artikel vom 06.12.2004