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»Abstiegskampf hat
für uns begonnen«

22:34-Debakel der HSG Bielefeld in Gladbach

Bielefeld (WB/jm). Zum ersten Mal in dieser Saison und »ganz bewusst« hat Heiko Holtmann das Wort »Abstieg« in den Mund genommen. Seine HSG Bielefeld lieferte ihm beim 22:34 (13:15)-Debakel in Mönchengladbach ausreichend Argumente für diese ernste Einschätzung der Regionalliga-Lage.

»In der zweiten Halbzeit hatten wir einen kollektiven Totalausfall«, musste Holtmann entsetzt mit ansehen, wie sich der 13:15-Pausenrückstand kontinuierlich bis zur Zweistelligkeit aufbaute. Einzig Martin Glüer nahm er ein bisschen aus der Pauschalkritik heraus. Glüer hatte sich durch seine Trainingsleistungen aufgedrängt, spielte im linken Rückraum an und war der einzige, der das taktische Konzept verfolgte. Mit neun Toren, davon sechs im ersten Durchgang, rechtfertigte Glüer seine Nominierung.
Der restliche Rückraum »war nicht in der Halle«, grantelte Holtmann. Nur ein verwandelter Siebenmeter von Michael Boy, Lars Deppe ohne jeden Erfolg, Johann-David Starck bloß ein Feldtor: Zu wenig, um den bis dato punktgleichen Tabellennachbarn in Verlegenheit zu bringen.
Sven-Eric Husemann musste nach 25 Minuten vom Feld und fiel als Alternative aus; eine Vorsichtsmaßnahme: Bei einer Abwehraktion zog er sich eine Verletzung an der Schläfe zu und klagte anschließend über schwache Beine.
Neben Unzulänglichkeiten im Angriff ist es vor allem die lückenhafte Abwehr, die die HSG Bielefeld in den Abstiegssumpf gezerrt hat. In Mönchengladbach wurden wiederum beide Torhüter im Stich gelassen. »Wir haben unsere Deckung nicht zum Stehen gekriegt«, sagte Holtmann. In den zurückliegenden sieben Partien kassierte die HSG Bielefeld jeweils mehr als 30 Gegentore - das genügte lediglich für drei Meisterschaftszähler.
Nach 0:6 (Auswärts-)Zählern in Folge besteht im Lager des Drittletzten akuter Handlungsbedarf für ernste Worte. »Ich hoffe, dass ich den Mittelweg finde, um die Jungs wieder aufzubauen«, setzt Heiko Holtmann auf die richtige Trotzreaktion vor eigenem Pubblikum am 12. Dezember gegen Schlusslicht TuS Niederpleis.
HSG Bielefeld: Timmer/Knop - Schraps, Glüer (9), Deppe, Boy (1/1), Husemann, Gote (3), Starck (1), Volmer (4), Mylius (4/3).
Der Spielfilm: 3:2 (6.), 8:8 (15.), 12:11 (20.), 15:13 (30.), 16:13, 20:15, 23:16, 25:18, 28:19, 32:20, 34:22.

Artikel vom 06.12.2004