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In 150 Sekunden die Vorlage zur
klaren Niederlage gegeben

Basketball 2. Liga: SV Brackwede verliert 47:70 beim SC Rist Wedel

Bielefeld (WB/fbr). »Das war einfach mehr drin«, meinte Trainer Jens Marten nach dem Schlusspfiff. Beim Tabellenführer der zweiten Bundesliga, SC Rist Wedel, zog sich Aufsteiger und Tabellenschlusslicht SV Brackwede gut aus der Affäre. Schlampige 150 Sekunden waren für die hohe 47:70 (26:36) Niederlage verantwortlich.

Der bislang souveräne Spitzenreiter SC Rist Wedel (zehn Spiele, zehn Siege) hatte in den ersten drei Vierteln mehr Probleme, als er erwartet hatte. Dabei konnte die SVB nicht dort fortsetzen, wo sie im Heimspiel gegen Hagen aufgehört hatte. »Wir haben nicht so mannschaftlich geschlossen agiert. In der Offensive hatten wir zu viele Ballverluste und eine zu schlechte Defense-Reboundquote«, zählte Trainer Jens Marten die Unterschiede auf. Besonders Andrea Görg nutzte die Reboundschwäche im ersten Abschnitt konsequent aus, markierte sie 16 ihrer 22 Punkte im ersten Abschnitt. »Wir haben sie nicht in den Griff bekommen«, so Coach Marten.
Das änderte sich nach der Pause, als die SVB unter dem eigenen Korb besser und konsequenter zupackte. Die beiden besten Scorerinnen des Tabellenführers Görg und Rahn hatten bei der doppelten Bewachung ihr Pulver verschossen. Auch von Außen trafen sie nicht mehr. Der Aufsteiger zeigte nun, zu welcher Leistung er fähig ist und er sich nach zehn Spielen immer besser in der neuen Spielklasse zurecht findet. Die Gäste gewannen das Viertel und waren beim 42:49 wieder dran.
Doch dann kamen die völlig verkorksten 150 Sekunden, in denen sich die Brackwederinnen selbst um die mögliche Überraschung brachten. Eine 11:0-Serie des Spitzenreiters - 60:42-Führung - brach die Moral der Gäste. »Das waren einfache Punkte. Wir haben die Vorlagen gegeben und Rist hat sie verwandelt«, meinte Coach Marten. Als sich zwei Minuten später Routinierin Julia Landgraf den Finger auskugelte und nicht mehr zur Verfügung stand, ergab sich die SVB ihrem Schicksal. Statt einer möglichen faustdicker Überraschung oder zumindest einem achtbaren Ergebnis gab es die hohe 47:70 Niederlage, die der Brackweder Leistung nicht gerecht wurde.
»Vom Spitzenreiter war ich etwas enttäuscht. Nach diesem Match wundere ich mich, dass Rist Wedel bislang noch kein Spiel verloren hat«, meinte Coach Marten. Zur Ehrenrettung der Gastgeberinnen darf aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass sie mit Margret Skuballa (doppelter Bänderriss), Tilla Becker (Knieprobleme) und die beruflich verhinderte Hanna Green auf drei Stammkräfte verzichten mussten. Am ersten Rückrundenspieltag am nächsten Wochenende ist der Aufsteiger aus dem Bielefelder Süden spielfrei. Er muss erst wieder am 18. Dezember in heimischer Halle gegen die BG Hamburg-West ran. Es ist das letzte Zweitliga-Match in 2004.
SV Brackwede: Beermann (10), Nolden (10), Blank (8), Landgraf (8), Pareigis (7), Ciric (3), Stiller 81), Wiebesiek (0).
Die Viertel: 22:17, 14:9, 11:14, 23:7.

Artikel vom 06.12.2004