Innenminister zeichnet sieben Männer und Frauen aus
Paderborn (WB/dk). Sieben mutige Menschen aus Ostwestfalen-Lippe werden an diesem Samstag in Düsseldorf ausgezeichnet. Innenminister Fritz Behrens verleiht ihnen die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Medaille aus Silber zählt zu den am seltensten vergebenen staatlichen Ehrungen.
Nur mit einem nassen Handtuch vor dem Gesicht wagte sich Polizeikommissar Harald Gebauer aus Rheda-Wiedenbrück am 18. Januar 2002 in die Flammenhölle. Obwohl ihm starke Hitze entgegenschlug, drang er in den 3. Stock eines Mehrfamilienhauses in seiner Heimatstadt ein, weil er gehört hatte, dass sich dort noch zwei Personen befänden. Er zog einen Bewohner und dessen Frau auf den Etagenbalkon und rettete ihr Leben. Nicht Feuer, sondern Wasser sorgte am 22. August 2002 für eine dramatische Situation in der Ortschaft Willebadessen-Engar im Kreis Höxter. In kürzester Zeit lief der Keller der Familie Kusch bis zu einer Höhe von 1,70 Meter voll. Wegen des starken Wasserdrucks ließ sich die Kelltertür zum Erdgeschoss nicht mehr öffnen. Beim Versuch, sich über die äußere Kellertür in den Garten zu retten, geriet die Nichtschwimmerin Hildegard Kusch in Lebensgefahr. Petra Kusch, ihr Bruder Lutz Kamfenkel und der Jugendfeuerwehrmann Matthias Vogt bewahrten die Frau vor dem Ertrinken. Hildegard Kusch leidet noch heute unter Alpträumen. Statt als Schaulustige die Rettungskräfte zu behindern, griffen Sebastian Schoppmeier und Guido Boxberger aus Paderborn sowie Tobias Stohlmann aus Detmold am 4. August 2003 auf der Autobahn 44 beherzt zu. Nach einem schweren Auffahrunfall gelang es ihnen gemeinsam mit anderen Helfern, mehrere Verletzte aus zwei Lastkraftwagen, einem Suzuki und einem Audi zu retten. Die Opfer waren eingeklemmt oder drohten in den brennenden Autos umzukommen. Seit 1951 hat das Land Nordrhein-Westfalen die Rettungsmedaille erst 874 Mal verliehen.
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