06.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Martina Twelenkamp
Studentin

Süchte und die Suchtprävention beschäftigen Martina Twelenkamp derzeit intensiv. Einmal in der Woche fährt die 40-Jährige zur Drogenberatung nach Herford, um dort im Rahmen ihres Praktikums mit jungen Menschen zu arbeiten. Und wenn die Studentin am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule im kommenden Sommer ihre Abschlussarbeit schreibt, wird auch diese die Suchtprävention zum Thema haben.
Dabei hat Martina Twelenkamp ursprünglich einen ganzen anderen Weg eingeschlagen: »Ich bin gelernte Bankkauffrau«, lacht die gebürtige Bielefelderin, die vor elf Jahren mit ihrem Mann nach Theesen gezogen ist. Nach der Geburt ihrer beiden Söhne Tim und Nick, heute neun und sieben Jahre alt, pausierte Martina Twelenkamp aber zunächst für einige Jahre. »Und danach war ein beruflicher Wiedereinstieg nicht möglich«, bedauert sie. Die Hausfrau und Mutter orientierte sich neu und schrieb sich an der Fachhochschule ein. Im sechsten Semester studiert die angehende Sozialarbeiterin, der Schwerpunkt ihrer Interessen liegt im Jugendbereich.
»Vor der Arbeit in der Drogenberatung habe ich bereits in der Justizvollzugsanstalt Herford, in der junge Männer bis 24 Jahre einsitzen, ein Praktikum absolviert«, erzählt sie. Ihre Söhne zeigen Interesse an dem, was die Mama macht: »Sie bekommen mit, dass es viele Menschen gibt, denen es weitaus schlechter geht und denen der Weg nicht geebnet wird.«
Und sie erleben, dass Martina Twelenkamp sich auch in ihrer Schule engagiert. Denn seit wenigen Wochen ist die 40-Jährige Kassenwartin des Fördervereines der Grundschule Theesen. Klar, dass sie auch am Wochenende beim Weihnachtsmarkt in der Schule dabei war und für den Verein warb.
Viel Freizeit bleibt ihr da nicht. »Freizeit - das ist dann die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe.« Auch für Theater und Kino bleibt derzeit nicht viel Raum - und wenn, dann sieht Martina Twelenkamp mit Tim und Nick kinderfreundliche Filme. »Kommt alles wieder«, sagt sie sich. Wenn aber Söhne, Haushalt und Studium nicht ihr Recht verlangen, entspannt Martina Twelenkamp bei einem Buch. Sabine Schulze

Artikel vom 06.12.2004