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Die Freude war riesengroß

Schüler und Lehrer können Erfolg in Arnheim kaum fassen


Von Hendrik Uffmann
(Text und Fotos)
Arnheim/Bielefeld (WB). Sie hatten wochenlang trainiert, sich gründlich vorbereite und natürlich auf einen Erfolg gehofft. Doch als die Mannschaft des Ceciliengymnasiums am Donnerstag in einer von zwei Kategorien zur sportlichsten Schule in Europa gekürt wurde (das WESTFALEN-BLATT berichtete), konnten es Lehrer und Schüler kaum fassen.
Am Donnerstagmorgen, vor ihrem Auftritt, hatten sie noch etwas müde ausgesehen. »Gestern waren wir den ganzen Tag in Amsterdam unterwegs, das war ganz schön anstrengend«, sagt Marlen Knop, als sie zusammen mit den anderen Schülern im großen Saal des Congresszentrums eine Platz sucht.
Stimmengewirr von fast 300 Schülern und Lehrern hängt in der Luft, die Aufregung vor den Präsentationen ist mit Händen greifbar. Die polnische Gruppe trägt Mützen in den Nationalfarben, die Österreicher sortieren ein letztes Mal Bälle und Kanu-Paddel, die sie für ihre Vorführung brauchen. Dann geht es los, England macht den Anfang. »We will rock you« dröhnt aus den Lautsprechern, während die Mädchen und und Jungen aus Upminster ihr Können zeigen, und sofort klatscht der ganze Saal mit - trotz allen Ehrgeizes geht Fairness vor. Dann kommen Luxemburg und Österreich, Irland und Polen an die Reihe - und als sechstes Deutschland. Eine Schrecksekunde gibt es, als die von den Ceci-Schülern ausgesuchte Musik nicht sofort richtig läuft, doch dann klappt alles wie geplant. Keine Patzer, alle einstudierten Figuren und Übungen sitzen - Erleichterung nach dem Auftritt. »Ihr wart super«, empfängt Lehrerin Anke Löwe das Team, als es außer Atem von der Bühne kommt. Dann gibt es nur noch ein Thema: Waren wir besser als die anderen, können wir es schaffen, welche anderen Präsentationen waren auch überzeugend - darüber sprechen die Gymnasiasten auch noch, als sie sich nach den Aufführungen in der Sporthalle des Congresszentrums über ihre Lunchpakete hermachen.
Dann ist jedoch erst einmal Gemeinschaft angesagt. Gegenseitig bringen sich die neun Teams Sportarten bei. »Die Engländer haben uns Rugby gezeigt, das war echt cool«, erzählt Jennifer Patzer, während sie am Spielfeldrand sitzt und beobachtet, wie das Ceci-Team gegen die Belgier »Bouncer-Ball« spielt. Jetzt, am Nachmittag, sind sie mit dem Erklären an der Reihe. »Bouncer-Ball«, dabei bekommt jeder Spieler einen mit Schaumstoff gepolsterten Schläger, mit dem er den Ball schlagen darf, gespielt wird auf Handballtore.
Kontaktprobleme sind Fehlanzeige, auf englisch versteht man sich. Zu sehen, was in den anderen Ländern gespielt wird, meint Jennifer Patzer, die Augen aufs Spielfeld gerichtet, macht Spaß. »Und wir kriegen neue Ideen für unseren Sportunterricht.«
Plötzlich zur Nebensache wird das Spiel, als Dr. Elisabeth Sahre, Leiterin der Fachschaft Sport, und ihre Stellvertreterin Petra Sewöster vom »Interview« zurückkommen. »Die wollten es ganz genau wissen«, erzählt Elisabeth Sahre. Die Werte, die am Ceci durch Sport vermittelt werden, das außerschulische Angebot, wie stärkere und schwächere Schüler zusammen Sport treiben - detailliert mussten sie alles für die Bewertung schildern.
Bei der Siegerehrung ist die Spannung dann nicht mehr zu überbieten - so wie der Jubel der Ceci-Schüler über die Auszeichnung für die beste Präsentation.

Artikel vom 04.12.2004