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Geschäftsbereich Süd
wird Anlaufstelle

Alle Leistungen künftig an einer Stelle

Sennestadt (pss). Das Sozialamt herkömmlicher Art wird es vom 1. Januar an bekanntlich nicht mehr geben, das Bundessozialhilfegesetz als zentrale Arbeitsgrundlage der städtischen Sozialverwaltung ist dann abgeschafft. An seine Stelle tritt, was allgemein als »Hartz IV« bekannt ist - die gesetzliche Neuordnung in den Bereichen Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe und Grundsicherung.

Was Um- und Neustrukturierungen auch in der städtischen Verwaltung bewirkt, hat die doch nunmehr einen neuen »Partner« an Bord - die Agentur für Arbeit, besser immer noch bekannt als das Arbeitsamt. Lange Verhandlungen wurden notwendig, um mit dieser Agentur für Arbeit in Bielefeld ein Organisationskonzept zu erarbeiten, wie und vor allem wo die Leistungen dieses neuen Konzeptes angeboten werden. Dazu war die Verwaltung vom Rat der Stadt beauftragt worden, die erforderlichen Schritte zur Ausarbeitung einer solchen neuen Organisationsstruktur zu erarbeiten.
War es bisher so, dass Sozialhilfeempfänger ihre Ansprechpartner in den jeweiligen Bezirksämtern und im Bielefelder Sozialamt hatten und die arbeitslosen Menschen im Arbeitsamt an der Werner-Bock-Straße, so soll es künftig für die Empfänger der bisherigen Sozialhilfe und die der neuen Arbeitslosenhilfe sechs Anlaufstellen geben - vier zentral im Stadtbezirk Mitte gelegen und jeweils eine in Heepen und Brackwede.
Dort werden den Betroffenen künftig beide Teilbereiche der Leistungen angeboten: die aktiven Leistungen in Form von Betreuung, Unterstützung, Qualifizierung und Vermittlung für einen neuen Arbeitsplatz, aber auch die passiven Leitungen, eben die Sicherstellung des Lebensunterhaltes durch Geldleistungen.
Für die Stadt Bielefeld ergeben sich daraus nicht nur organisatorische Umstrukturierungen, sondern offenbar auch finanzielle Chancen. Werden die neuen Anlaufstellen in Gebäuden untergebracht, für die die Stadt bisher bereits Miete zahlte, kann die nun bis auf einen Anteil von 16 Prozent eingespart werden - 84 Prozent der Mieten übernimmt die Agentur für Arbeit.
Komplizierter wird es indes in Brackwede, dem neuen »Geschäftsbereich Süd«. Dort reichen die räumlichen Kapazitäten im Bezirksamt an der Germanenstraße nicht aus - Räumlichkeiten müssen zusätzlich angemietet werden (siehe untenstehenden Bericht).

Artikel vom 04.12.2004