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Hauptschule in
Senne nimmt
heute Abschied

Rosen zum Gedenken an Unfallopfer


Bielefeld (hz). 500 weiße Rosen wollen heute Schüler, Lehrer und Eltern der Hauptschule Senne zum Gedenken an die beiden beim Lkw-Unfall auf dem Südring getöteten Sechstklässler niederlegen. Zur etwa 30-minütigen Trauerfeier, die um 8.30 Uhr im mit Lorbeerbäumen geschmückten Forum des Schulzentrums Senne an der Klashofstraße beginnt, werden auch Angehörige der zwei am Dienstag von einem Sattelzug überrollten türkischstämmigen Jungen (11 und 13 Jahre alt) erwartet.
Die von den Pastören Richard Hesse, Frank Schneider und einem islamischen Geistlichen gestaltete Gedenkveranstaltung, so betonte Hauptschul-Rektor Hartmut Bondzio, finde unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Polizei werde das Schulgelände absperren. Mit diesem Schritt wolle man Rücksicht auf die 325 Kinder und Jugendlichen in den 15 Klassen nehmen, die vom plötzlichen Tod ihrer Mitschüler zutiefst geschockt seien.
Gestern Vormittag wurde das 13-jährige Unfallopfer Haydar A. auf dem Sennefriedhof beerdigt. Knapp 1000 Menschen, darunter eine 40-köpfige Delegation mit Lehrern und Schülern der Hauptschule Senne, gaben dem Leichnam des verunglückten Jungen und Klassenkameraden das letzte Geleit. Bei der von ergreifenden emotionalen Szenen begleiteten Beerdigung waren mehrfach die vorsorglich in Bereitschaft stehenden Rettungskräfte gefordert, um Trauergäste, die vom Schmerz überwältigt zusammenbrachen, zu versorgen.
Unterdessen haben die Ermittler von der Polizei mit der Vernehmung der insgesamt zwölf Zeugen des schrecklichen Geschehens vom Südring begonnen. Davon ausgenommen sind jedoch, wie berichtet, vorerst die Hauptschüler, die Augenzeugen des Todes ihrer Mitschüler wurden. Das Gutachten über den Unfallhergang, so gestern Polizeisprecher Friedhelm Burchard, werde frühestens Anfang kommenden Jahres vorliegen.

Artikel vom 03.12.2004