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Kinder liefen
bei »Rot«


Bielefeld (hz). Den Lkw-Fahrer (44), der auf dem Südring drei Sechstklässler der Hauptschule Senne erfasst hatte (zwei Tote, ein lebensgefährlich Verletzter), trifft höchstwahrscheinlich keine Schuld am Unfall. Wie Polizeisprecher Martin Schultz erklärte, wurden am Freitag vier Kinder vernommen. Die Augenzeugen der Tragödie erklärten, dass ihre Mitschüler Haydar A. (13), Abdulkadir A. (12) und Gernas Y. (11) bei Ampelrotlicht auf den Fußgängerüberweg des Südrings und dann vor den herannahenden 40-Tonnen-Sattelzug gelaufen seien.
Auch sonst, so die Polizei, könnten dem Lkw-Fahrer bislang keine weiteren Vorwürfe gemacht werden. Er habe seinen 40-Tonner nicht mit überhöhter Geschwindigkeit gesteuert, keine Lenkzeiten überschritten und sei auch nicht alkoholisiert gewesen.
Beim tragischen Unfall hat einer der Hauptschüler, der im Gegensatz zu den drei türkischstämmigen Jungen vor der rotgeschalteten Ampel auf dem Bürgersteig stehen geblieben war, einem vierten Klassenkameraden offenbar das Leben gerettet: Mit einem beherzten Griff in den Jackenkragen, so Polizeisprecher Martin Schultz, habe das Kind seinen Freund auf den Gehweg zurückgerissen.

Artikel vom 04.12.2004