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Presbyterium ist für Verkauf

Förderverein kämpft um Erhalt des Matthias-Gemeindehauses

Brackwede (oh). Vielen der mehr als 100 Besuchern der Gemeindeversammlung, zu der das Presbyterium der Bartholomäus-Kirchengemeinde am Mittwochabend ins Matthias-Gemeindehaus im Südwestfeld eingeladen hatte, war am Ende die Enttäuschung deutlich anzumerken.

Trotz größter Anstrengungen des Fördervereins mit seinen inzwischen mehr als 90 Mitgliedern um den weiteren Erhalt des Gemeindehauses, zeichnet sich im Presbyterium der Wunsch ab, das Gebäude an einen bereits vorhandenen Interessenten, die Margarethe Wehling-Stiftung, jetzt zu verkaufen.
Gleichwohl appellierte der Förderverein mit einem Antrag an die Kirchenvertreter, sich in seiner alles entscheidenden Sitzung am 8. Dezember für den Versuch auszusprechen, das Gemeindehaus auch über das Jahresende hinaus zu erhalten. Da dann jedoch keine Mittel mehr vom Gemeindeverband für das Hauses an der Enniskillener Straße bereitgestellt werden, wolle der Förderverein den Löwenanteil der Kosten aufbringen.
Ob diese von den Vereinsmitgliedern angestrebte »große Lösung« eine Chance auf Verwirklichung hat, dessen ist sich auch Fördervereins-Schriftführer Eberhard Heydt inzwischen nicht mehr sicher. Denn Versammlungsleiter Pfarrer Wolfgang Bergmann habe deutlich gemacht, wohin das Presbyterium in seiner dann nicht mehr anfechtbaren Entscheidung tendiere: zum Verkauf.
Falls eine »große Lösung« also nicht realisierbar sei, meinte Bergmann, könne es dennoch eine »kleine Lösung« geben. Der mögliche Erwerber habe nämlich signalisiert, dass nach dem Kauf des Gemeindehauses der kleinere Versammlungssaal mit Platz für 50 bis 60 Menschen wieder an die Kirche vermieten werden könne. Damit bleibe wenigstens ein Treffpunkt für die Gemeindemitglieder im Südwestfeld erhalten.
»Uns stellte Pfarrer Bergmann in diesem Zusammenhang die Frage, ob der Förderverein auch die so genannte "kleine Lösung" finanziell mittragen werde«, erklärte Heydt. Natürlich sei dieses, wie viele andere Dinge auch, von den Anwesenden sehr kontrovers diskutiert worden - setzte man doch immer noch sehr stark auf den Versuch, das Gemeindehaus in Eigenverantwortung zu führen.
»Wenn aber am nächsten Mittwoch vom Presbyterium einen andere Entscheidung getroffen wird, dann müssen wir das mit großem Bedauern hinnehmen«, so Heydt. Einen Tag nach der Presbyteriumsentscheidung, am 9. Dezember, lädt dann der Förderverein um 19 Uhr zu einer Versammlung im Matthias-Gemeindehaus ein.

Artikel vom 03.12.2004