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Bevor der Hahn kräht

HSG Bielefeld muss in Mönchengladbach hellwach sein

Bielefeld (WB/jm). Die Spieler des Handball-Regionalligisten HSG Bielefeld müssen am Sonntag besonders ausgeschlafen sein: Abfahrt des Busses zum Meisterschaftsspiel beim punktgleichen Tabellennachbarn VfL Borussia Mönchengladbach - beide 9:15 - ist um 6:45 Uhr. »Ich brauche meinen Wecker noch nicht mal umzustellen, der kann gleich so bleiben«, schmunzelt Rückraumspieler Lars Deppe.

Der Heizungsbauer (»Ich bin ja kein Student und morgens eigentlich immer fit«) freut sich auf die Aufgabe, die nach dem jüngsten Reinfall in Reinhausen unbedingt positiv gestaltet werden soll. »Mit 11:15 Punkten ins Heimspiel gegen den Tabellenletzten zu gehen, ist ein sympathischerer Gedanke. Der Druck, unter dem wir eh schon stehen, wird sonst noch größer«, erklärt der »Halblinke«, der sich nach seiner mäßigen Vorstellung der Vorwoche - nur ein Treffer - rehabilitieren möchte. »Wir stehen alle in der Pflicht. Die Liga ist so dicht beisammen - wir müssen einfach gewinnen. Und wir sind heiß, das zu tun.«
Als motivierenden Aspekt empfindet Lars Deppe die Tatsache, dass auch der Auswärtssieg in Dinslaken ebenfalls an einem Sonntagmorgen glückte. »So wissen wir, dass wir morgens nicht verpennt sind. Auch in der Vorbereitung in Hameln hatten wir an ein Morgenspiel simuliert und eine starke Leistung geboten«. Eine Mini-Serie von 4:0 Zählern sei allemal machbar.
Trainer Heiko Holtmann wollte bis Weihnachten eigentlich noch sechs Zähler einfahren. Folglich muss die HSG nach Gladbach auch den TuS Niederpleis und den Soester TV auf Distanz halten.
Erst zwei Mal, gegen Unitas Haan (26:28) und Ibbenbüren (19:28), zogen die Gladbacher in der Jahnhalle der Kürzeren. Den eigenen Ansprüchen - Trainer Michael Dautzenberg hatte vor Saisonbeginn Platz vier ausgegeben - hinkt das technische versierte Team, das im weitgereisten Profi Goranco Sopov (57/18) und Tobias Elis (54) momentan seine besten Schützen hat, noch weit hinterher.
»Das wird ein Kampf auf Biegen und Brechen. Wir müssen und 100 Prozent reinhauen. Ich will keinen Schönheitspreis - nur die Punkte«, ordnet Holtmann an. Und hofft, dass es nicht wieder so eine geballte Anzahl an Ausfällen gibt wie in Rheinhausen. »Eine Position können wir eventuell mit durchziehen; drei, vier nicht«.
Borussia Mönchengladbach zählt zu den wenigen Teams, die der HSG-Trainer noch nicht live gesehen hat. Das Videostudium zeigte ein hochgewachsenes Team, das die 6:0-Deckung bevorzugt. »Das haben die Jungs eigentlich immr gut gelöst«, hofft der HSG-Coach darauf, dass sein Team die Gladbacher Abwehrreihe in Bewegung hält. Eine Voraussetzung, um einen Betriebsunfall zu vermeiden: »Wir müssen unsere hundertprozentigen Chancen verwerten«.
Linksaußen Johannes Schraps ist wieder einsatzbereit, so dass Heiko Holtmann auf zwölf Spieler zurückgreifen kann.

Artikel vom 04.12.2004