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»Sieben Häupter« aus zwölf Spitzenfedern

Der »Director's Cut« der historischen Romane

Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). »Sieben Häupter« lautet der Titel, zwölf Autorennamen nennt der prächtige Taschenbuch-Deckel, darin 400 Seiten Explosiv-Geschichte.

Im September ist der vielleicht ultimativste historische Roman überhaupt erschienen, das Buchjournal sprach sogar vom »Director's Cut« der bekanntesten deutschen Historienschriftsteller. Der »Gemeinschaftsroman« erzählt die Geschichte eines rätselhaften Fremden, der im Jahre 1223 schwer verwundet in einem Dorf bei Burg Anhalt auftaucht. Er führt ein Säckchen aus Cathay (China) bei sich, dessen Inhalt, so glaubt man, das Ende der Welt herbeiführen kann: den Drachensamen.
Das Schießpulver kennt zwischen Sachsen und Brandenburg noch niemand, aber schon hat es explosive Wirkung auf finstere Mönche, brutale Herrscher und schöne Frauen.
Mit nur wenigen Vorgaben hat jeder der zwölf Autoren - darunter Mani Beckmann, Rebecca Gablé und Tanja Kinkel, zwei aufeinanderfolgende Kapitel beigesteuert. Das Ergebnis liest sich wie aus einem Guss.
Kein Wunder, das bereits das nächste Projekt im Aufbau-Verlag startet: Zwölf Autoren schreiben von Januar 2005 an je Monat zwei Kapitel. Die viel versprechende Vorgabe: Der Held soll ein Königsmörder sein, denn König William Rufus starb auf der Jagd durch einen Pfeil. Zwölf Tage sind Walter Tirel gegeben, seine Haut zu retten. Zwölf Tage, die ihm bleiben, um über den Ärmelkanal nach Frankreich zu fliehen und den wahren Mörder zu entlarven...

Titus Müller/ Ruben Wickenhäuser (Hg.), Die sieben Häupter, Aufbau-Verlag, 399 S., 10 Euro

Artikel vom 17.12.2004