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Bankraub nach vier
Jahren aufgeklärt

72-Jähriger gesteht jetzt Überfall

Altenhagen (WB/hz). Die auffällige Maschinenpistole wurde dem Täter letztlich zum Verhängnis: Fast vier Jahre nach dem Überfall auf die ehemalige Volksbankfiliale an der Milser Straße 142 hat die Kripo den Fall jetzt aufgeklärt.

Das aus Bielefeld stammende Mitglied (72) der so genannten Bankräuber-»Opa-Bande« hat gestanden, am 21. Dezember 2000 im inzwischen geschlossenen Altenhagener Kreditinstitut auf Beutezug gegangen zu sein. Der mit der auffälligen Maschinenpistole bewaffnete Kriminelle konnte damals unerkannt flüchten - Geld erhielt er allerdings nicht.
Wie zuletzt in der WESTFALEN-BLATT-Samstagsausgabe berichtet, waren nach einer Jahre langen Raubserie quer durch NRW und Niedersachsen vor vier Wochen der rüstige Räuber und seine zwei aus Iserlohn stammenden Komplizen (63/74) gestoppt worden. Ein Spezialeinsatzkommando der Polizei überwältigte am 4. November das Trio, bevor es im sauerländischen Menden eine Bank ausrauben konnte.
Seitdem befinden sich der Bielefelder und seine mutmaßlichen Mittäter, die im Jahr 1967 ihre ersten Straftaten verübt hatten und seitdem mehrfach im Gefängnis saßen, in der Untersuchungshaft. Mittlerweile hat die Kripo der »Opa-Bande« 17 Banküberfälle, bei denen in den vergangenen vier Jahren etwa 1,6 Millionen Euro erbeutet worden waren, nachweisen können.
Bei den Wohnungsdurchsuchungen nach der Verhaftung des kriminellen Trios wurde beim Bielefelder nun die auffällige Maschinenpistole gefunden. Vergleiche der Ermittler mit den vier Jahre alten Aufnahmen der Überwachungskamera aus der Altenhagener Volksbankfiliale ergaben jetzt, dass es sich um die bereits am 21. Dezember 2000 vom Täter benutzte Schusswaffe handelte. Angesichts der erdrückenden Beweislast gestand der 72-Jährige nunden Überfall.
Die Tat drei Tage vorm Weihnachtsfest 2000 fand übrigens in der Nachbarschaft des kriminellen Rentners statt. Der Mann mit langem Vorstrafenregister war nach der Haftentlassung im Jahr 1999 in den Bereich Altenhagen/Milse gezogen. Ein Kripofahnder: »Die damalige Volksbank an der Milser Straße 142 lag nur knapp zehn Minuten Fußmarsch von der Wohnung des 72-Jährigen entfernt.«

Artikel vom 02.12.2004