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Goldenes Schlitzohr aus Luxemburg

Ministerpräsident Jean-Claude Juncker gestern ausgezeichnet


Mülheim/Luxemburg (dpa). Mit dem »Goldenen Schlitzohr 2004« ist gestern der Ministerpräsident von Luxemburg, Jean-Claude Juncker, in Mülheim/Ruhr ausgezeichnet worden. Der mit 25 000 Euro dotierte Preis wird vom »Internationalen Club der Schlitzohren« alljährlich an eine Persönlichkeit vergeben, die sich »positiv als Schlitzohr« profiliert hat«. Das Preisgeld wird stets für bedürftige Kinder eingesetzt. Juncker spendet es an eine luxemburgische Organisation, die sich um Straßenkinder in Bukarest kümmert.
Der Preisträger des Vorjahres, Karl Kardinal Lehmann, würdigte die Leistungen Junckers für den europäischen Einigungsprozess. Mit seinem Engagement habe er den Stabilitätspakt für den Euro durchgesetzt. Auch heute setze er sich weiter vehement dafür ein, eine stabile gemeinsame Währung als Voraussetzung für den europäischen Einigungsprozess zu erhalten. In seiner Dankesrede stellte Juncker seine Schlitzohrigkeit unter Beweis: Nachdem er erst im Februar vom Essener Bischof den Heinrich-Brauns-Preis bekommen habe und nun ein Kardinal die Laudatio hielt, warte er nun auf den nächsten Preis aus den Händen des Papstes, sagte der Ministerpräsident. Schlitzohrig sei zum Beispiel auch, dass er in Luxemburg Ministerpräsident und Finanzminister in Personalunion sei und dadurch viel weniger Probleme habe als seine Amtskollegen.

Artikel vom 01.12.2004