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Staraufgebot
so groß wie nie

Jöllenbecker Turnier ohne Schweden

Bielefeld (WB). Das 26. Internationale Frauen-Hallenfußball-Turnier des TuS Jöllenbeck findet ohne den Vorjahressieger statt: Aus terminlichen Gründen musste Djurgården/Älvsjö absagen, ebenso die schwedischen Landsfrauen von Umeå IK. »Dennoch haben wir die Qualität unseres Turniers noch einmal steigern können«, freuen s«ch TuS-Geschäftsführer Markus Baumann und Turnierdirektor Olaf Beugholt auf den 8. und 9. Januar 2005.

»Eine solche Anhäufung von Olympiasiegerinnen, Weltmeisterinnen und Europameisterinnen hat es noch bei keinem Hallenturnier in der Geschichte des Frauenfußballs gegeben«. Und als sei das noch nicht genug, werden zudem einige frisch gekürte U 19-Weltmeisterinnen erwartet. Célia Okoyino da Mbabi (SC 07 Bad Neuenahr), Anja Mittag, Peggy Kuznik und Karolin Thomas (alle 1. FFC Turbine Potsdam) gehörten zu den Leistungsträgerinnen bei der WM in Thailand, Carolin Schiewe (Potsdam) stand als 16-jähriges »Küken« im Kader.
Gespannt sein darf man auch auf den tschechischen Titelträger SK Slavia Praha. Insgesamt 16 Mal ist der Verein Landesmeister geworden - allein bei den Frauen. Dazu sieben Mal »Vize«. Nur knapp hatte die tschechische Nationalmannschaft Ende November in den Play-offs gegen Italien den Einzug ins EM-Turnier 2005 verpasst. Vier tschechische Nationalspielerinnen spielen bei Slavia Praha, dazu drei slowakische Nationalspielerinnen.
Erstmals dabei ist auch der norwegische Vizemeister SK Trondheims-¯rn, der mit Abstand erfolgreichste norwegische Frauenfußball-Klub. Das Team ist gespickt mit Nationalspielerinnen. Gleich fünf von ihnen gehörten zum Olympiasiegerteam von Sydney 2000. Besonders interessant ist der Meister von 2003, weil er im Frühling nächsten Jahres im Halbfinale des Europapokals auf den 1. FFC Turbine Potsdam trifft.
Viel vorgenommen für das Jöllenbecker Turnier hat sich in diesem Winter der dänische Meister und Pokalsieger Brøndby IF, der das Gros des Kaders der dänischen Nationalmannschaft stellt. Mit Platz sieben wie vor einem Jahr will man sich diesmal nicht zufrieden geben. Alle Stars werden diesmal an Bord sein, darunter auch Neuzugang Anne Dot Eggers (Skovbakken IK), Dänemarks Fußballerin des Jahres 2004, die schon 1999 zum Publikumsliebling in Jöllenbeck avancierte.
»Wir kommen mit unserem besten Team«, verspricht auch der Vorjahresvierte in Jöllenbeck, Kolbotn IL. Das bedeutet, dass die vor einem Jahr noch verletzte Starspielerin Solveig Gulbrandsen wieder in der Halle auf Torejagd geht.
Die deutsche Bundesliga vertreten im Januar die drei besten Hallenteams des Jahres 2004: Beim DFB-Hallenpokal in Bonn setzte sich der 1. FFC Turbine Potsdam mit 1:0 im Finale gegen den Hamburger SV durch. Dritter wurde der FFC Heike Rheine noch vor dem 1. FFC Frankfurt. Ein Jahr zuvor hatte Rheine den Titel gewonnen, im Endspiel gegen den SC 07 Bad Neuenahr, der in diesem Jahr das Jöllenbecker Feld komplettiert.
Neuenahr ist dank der Verpflichtung von Weltmeisterin Sandra Minnert und des Aufstiegs von Isabell Bachor (Olympia-Bronze) sowie des Neuzugangs Célia Okoyino da Mbabi ebenfalls ein heißer Anwärter auf den Halbfinal-Einzug in Jöllenbeck.
Die schwedischen Vertreter konnten in diesem Jahr nicht teilnehmen, weil ihre Spielerinnen erst direkt nach dem Turnier-Wochenende aus dem Urlaub, aus der Heimat (Marta, Elaine etc.) oder von Nationalmannschaftslehrgängen zurückkehren.

Artikel vom 03.12.2004