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Hotelier Thielsen gestorben

Chef des »Hoberger Landhauses« war allseits beliebt

Bielefeld (WB/mzh). Friedrich-Wilhelm Thielsen ist tot. Der Chef des »Hoberger Landhauses«, der bis zur letzten Stunde beruflich aktiv blieb, starb am Sonntag, kurz bevor er das 60. Lebensjahr vollenden konnte.

»Willi Thielsen war für unseren Verband eine wertvolle Integrationsfigur«, sagt Thomas Keitel, Geschäftsführer des Bielefelder Hotel- und Gaststätten-Verbandes. Denn der aus einem Dorf bei Hamburg stammende Gastronom prägte den DEHOGA-Kreisverband als Vorsitzender (1983-87 und 1993-98) und warf seine große Sachkenntnis auch als Vizepräsident des DEHOGA Ostwestfalen (1985-89) in die Waagschale. »Stets war der beliebte Vollbluthotelier um den Ausgleich zwischen divergierenden Interessen bemüht«, lobt Keitel.
In Friedrich-Wilhelm Thielsens eigenen Worten: »Nachteiliges abwenden, Vorteilhaftes herbeiführen - das ist meine Devise in der Verbandsarbeit.« In engem Kontakt mit der kommunalen Politik suchte Thielsen zu erreichen, dass die mittelständischen Privathoteliers im Wettbewerb mit den großen Kettenhäusern nicht auf der Strecke blieben. Vor zehn Jahren würdigte der DEHOGA diese Verdienste mit der Silbernen Ehrennadel des Verbandes.
Friedrich-Wilhelm Thielsen wuchs in Hamburg auf, besuchte dort die in der Branche renommierte Hotelfachschule und kam 1971 nach Bielefeld, wo er neben Rolf Roscher und Hans Ganzer in die Leitung des »Hoberger Landhauses« eintrat. Fünf Jahre später wurde er dessen alleiniger Eigentümer; vor zwölf Jahren wurde das 30-Zimmer-Haus unterverpachtet. Vor Thielsens erstem Engagement am Teuto hatte er ein Jahr in Paris verbracht - mit Folgen. »Willi Thielsen war ein großer Frankreichliebhaber und brachte von dort so manche Anregung für seinen Beruf mit nach Hause«, erzählt Keitel.
Fachlich »erste Sahne« (Keitel über den Verstorbenen), ging Friedrich-Wilhelm Thielsen ganz in seinem Metier auf. Der Sympathieträger im Verband wusste auch privat gute Gastlichkeit zu schätzen: »Sein vorbildliches gastronomisches Konzept hat er vorgelebt«, versichert der DEHOGA-Geschäftsführer.
Gute Arbeit, ganz gleich, in welcher Branche, fängt mit wirksamer Nachwuchsarbeit an. Folgerichtig hat Friedrich-Wilhelm Thielsen sich als Prüfungsausschussmitglied engagiert für eine gute Ausbildung junger Hotelfachkräfte eingesetzt.
Überraschend wurde er aus diesem erfüllten Leben gerissen. Friedrich-Wilhelm Thielsen hinterlässt seine Ehefrau Gertrud und seinen Sohn Markus.

Artikel vom 01.12.2004