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Unter dem Eindruck des Grauens

Förderkreis der Kunsthalle ermöglicht Ankauf zweier Condo-Werke


Bielefeld (uj). Der Terroranschlag auf das World Trade Center veränderte die Welt. So banal es auch klingt, aber tatsächlich scheint es kaum einen Bereich zu geben, der unberührt von dem Gewaltakt blieb. Die Kunstszene reagierte unmittelbar mit Werken, in denen sich das Grauen direkt oder assoziativ entlud. So auch George Condo. Der New Yorker Maler schuf wenige Tage nach dem 11. September 2001 fratzenhaft verzerrte Frauengestalten, die sich so gänzlich von seinem sonst so altmeisterlich-surrealen Sujekt unterscheiden. Der Förderkreis der Kunsthalle hat bei seiner jüngsten Mitgliederversammlung den Willen bekräftigt, den Ankauf zweier Werke zu ermöglichen.
Es handelt sich um das rosafarbene Gemälde »Terrorismus« und das in blau gehaltene Werk »Für die Opfer des World Trade Centers«. Je 152,4 mal 122 Zentimeter groß, belaufen sich die Kosten pro Stück auf rund 45 000 Euro. »Wir haben aber einen Rabatt von 50 Prozent ausgehandelt«, freut sich Sigurd Prinz, Vorsitzender des Förderkreises.
George Condo wurde 1957 in New Hampshire geboren und spielte nach 1982 eine beachtliche Rolle bei der internationalen Erneuerung der Malerei. Im Zentrum seines Werks steht die Frau. Die Kunsthalle Bielefeld bereitet für 2005 eine Condo-Retrospektiv für das Museum der Moderne in Salzburg vor. Anschließend wird die Ausstellung in der Kunsthalle gezeigt.
Möglich wird der Ankauf nicht zuletzt durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Um zirka 100 neue Mitglieder wächst der Förderkreis, der derzeit 572 Mitglieder umfasst, jedes Jahr. Neuerliche Werbemaßnahmen sollen den Kreis der Freunde und Förderer der Kunsthalle weiter anwachsen lassen. So wird im Kunsthallen-Foyer eine Werbeecke eingerichtet. Auch in der Universität soll für Mitglieder geworben werden. »Zu Weihnachten kann man auch für ein Jahr eine Mitgliedschaft im Förderkreis verschenken. Einen Aalto-Katalog gibt es gratis von uns dazu«, wartet Prinz mit einer neuen Geschenkidee auf.

Artikel vom 01.12.2004