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Heller soll auf Mandat verzichten

CDU kritisiert Wechsel der Jöllenbecker Bezirksvertreterin zur SPD


Bielefeld-Jöllenbeck (MiS). In einer gemeinsamen Erklärung fordern die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Jöllenbeck und der Stadtbezirksverband der Union Vanessa Heller auf, ihr Mandat in der Bezirksvertretung niederzulegen. Heller hatte in der vergangenen Woche ihren Wechsel von CDU zur SPD bekannt gegeben. Ihr Mandat in der Bezirksvertretung will sie behalten und künftig in der sozialdemokratischen Fraktion mitarbeiten (das WB berichtete).
Die Jöllenbecker CDU sieht darin eine »Täuschung der Wähler«. Die Union fährt harte Geschütze auf, spricht davon, dass die Entscheidung »von Verantwortungslosigkeit und Charakterschwäche« zeuge. Hellers Entscheidung beruhe offenbar auf der Nichtwahl ihres Lebenspartners Christian Martinkat in den Vorstand der CDU-Stadtverbandes.
In der Wahlversammlung soll Martinkat angeführt haben, beruflich sehr eingespannt zu sein, weil er Repräsentant einer großen Bielefelder Firma in den USA sei. Martinkat habe zuvor mit dieser Begründung auch eine erneute, eigene Kandidatur für die Bezirksvertretung abgelehnt. »Die Nichtwahl von Herrn Martinkat zum stellvertretenden Vorsitzenden war also nur folgerichtig«, heißt es in der Erklärung der CDU.
Vanessa Heller hatte ihren Austritt mit dem sozialpolitischen Kurs der Union und einer Entfremdung zwischen ihr und einzelnen Fraktionsmitgliedern begründet. Fraktion und Vorstand stellen dazu fest, dass sie in der Vergangenheit in ihrer Funktion als Bezirksvertreterin niemals sozialpolitisch tätig gewesen sei. Wegen ihres »ungebremsten Anspruchsdenkens« sei das Verhältnis zur Rest-Fraktion zunehmend distanziert gewesen. Sie dennoch erneut auf der Reserveliste aufzustellen, sei Zeichen des guten Willens und der Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit gewesen.

Artikel vom 30.11.2004