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Zufrieden mit dem Ergebnis
der Fahrzeugkontrollen

Verkehrsdienst Bielefeld inspizierte Schülertransport

Von Annemargrit Ohlig
(Text und Foto)
Senne (oh). Das unerwartete »Begrüßungskomitee« hatte schon im Morgengrauen an der Einfahrt zum dem Schulkomplex des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) am Westkampweg in Senne Stellung bezogen - noch bevor die ersten Kleinbusse, Taxen und Vans des Schülerspezialverkehrs ab 7.45 Uhr vor der Albatrosschule und der Schule für Gehörlose und Schwerhörige vorfuhren. Danach ging es Schlag um Schlag.

Acht Beamte des Verkehrsdienstes Bielefeld unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Siegfried Bohlmeier nahmen sich jedes Fahrzeug einzeln vor und kontrollierten neben dem technischen auch den allgemeinen Fahrzeugzustand der kleinen und größeren »Schulbusse«, prüften, ob die Fahrer entsprechenden Personenbeförderungsscheine besaßen, in den Kfz-Scheinen die erforderlichen Eintragungen und die damit verbundenen TÜV-Abnahmen vorhanden waren.
Das besondere Augenmerk der Beamten galt jedoch den Kindern und Jugendlichen in den Fahrzeugen, aber auch den darin transportierten Rollstühlen. »Noch vor einigen Jahren mussten wir hierbei oft gravierende Mängel feststellen«, sagt Siegfried Bohlmeier. Häufig hätten Kinder auf Radkästen und so genannten Notsitzen Platz nehmen müssen, auf denen sie nicht ordnungsgemäß gesichert werden konnten. Auch für Rollstühle sei früher häufig kein sicheres Rückhaltesystem vorhanden gewesen.
Aber seitdem inzwischen drei bis fünf Mal im Jahr in unregelmäßigen Abständen die polizeilichen Fahrzeugkontrollen durchgeführt würden, habe sich die Situation kontinuierlich verbessert. »Wir sind sehr zufrieden mit dem heutigen Ergebnis der Fahrzeugkontrolle«, sagt auch Christian Butschack, Mitarbeiter der Schul- und Internatsverwaltung des Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Bielefeld.
Denn bei insgesamt 95 kontrollierten Fahrzeugen wurden »nur« acht Verstöße festgestellte. Ein kleineres Kind war nicht richtig gesichert - es fehlte die Sitzerhöhung und an einem Fahrzeug war die Beleuchtung mangelhaft.
»Spitzenreiter« mit sechs Verstößen waren allerdings nicht vorhandene »Schulbus«-Hinweisschilder, die am Heck solcher Fahrzeuge mit mehr als sechs Plätzen im Schülerspezialverkehr angebracht werden müssen.
Derzeit sind 46 Fahrlinien allein für Schüler der Westfälischen Schule für Körperbehinderte (Albatros-Schule) eingerichtet. Etwa 210 Schüler werden täglich von ihren Wohnorten - beispielsweise aus Gütersloh, Borgholzhausen, Lemgo, Blomberg, Augustdorf, Bad Salzuflen und natürlich Bielefeld - abgeholt und zurück gebracht.
40 dieser Schüler werden im Rollstuhl sitzend transportiert. Mehr als eine Million Kilometer legen die hier eingesetzten Fahrzeuge nach Auskunft des Landschaftsverbands, der auch die Fahrtkosten von etwa 860000 Euro trägt, zurück.
Der Schülerspezialverkehr der zweiten vom LWL getragenen Schule, der Westfälischen Schule für Gehörlose und Schwerhörige, umfasst 31 Fahrlinien, auf der etwa 120 Schüler befördert werden. Deren Radius ist noch größer: Diese Schüler kommen unter anderem täglich aus den Bereichen Petershagen, Minden, Porta Westfalica, Borgholzhausen. Harsewinkel, Beelen, Horn-Bad Meinberg, Rietberg und Wadersloh.

Artikel vom 30.11.2004