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Kunstobjekte werden Kaufobjekte

Aalto-Vasen und Möbel gibt es nicht nur im Museum, sondern auch in Geschäften

Bielefeld (bp). 200 Sessel, Stühle und Hocker, Tische, Schränke, Lampen und Vasen von Alvar und Aino Aalto sind bis zum 27. Februar in der Kunsthalle zu sehen. Anfassen oder gar be-setzen streng verboten! Aber: Wem der Aalto-Stil gefällt, der kann Möbel und Vasen kaufen. In Bielefeld.

Bei Möbel Tick an der Gadderbaumer Straße gibt es Stühle, Sofas, Sessel und mehr, in der Galerie Kokerbeck am Gehrenberg die berühmte »Savoy«-Vase. Stephan Kokerbeck bietet Vasen an, die heute in Metallformen geblasen werden, aber auch einige rare Stücke, die in den Original-Holzformen von Aalto entstanden sind. Kokerbeck: »Davon wurden 2000 Stück hergestellt, jede Vase ist mit Nummer und Herstellungsdatum versehen.«
Die Holzform lässt die Wände der Vase »natürlich« wirken - im Sinne Aaltos. Kokerbeck: »Mit seinen organischen Formen galt er als Trendsetter.« Die Vase schuf der finnische Architekt für die Weltausstellung 1937 in Paris in verschiedenen Farben, Formen und Größen. Sie gelte heute als eines der berühmtesten Glasobjekte der Welt. Kokerbeck verkauft zudem Glaskannen, Becher und Teller von Aino Aalto. Er weiß: »Dieser Stil ist inzwischen hundertfach kopiert worden.«
Für alle die, die mehr über die Möbel der Aaltos und ihre Geschichte erfahren will, bietet die Kunsthalle zwei Vorträge an. Heinrich Tick, Inhaber von Möbel Tick, nennt seinen Vortrag am 8. Dezember, 19 Uhr »Der Blick fürs Detail«. Dr. Stefan Reinke, der am Oberntorwall eine Galerie für Möbel und Designgeschichte führt, referiert am 2. Februar, 19 Uhr zum Thema »Vom Bugholz zum organischen Schichtholzstuhl«. In der Aalto-Ausstellung gibt es zudem eine Weihnachtsfeier mit dem Mitarbeitern der Kunsthalle: am 15. Dezember um 19 Uhr.

Artikel vom 30.11.2004