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Werbung für Zuckerrübe

Landwirte-Protest gegen Pläne der EU


Bechterdissen (-er). Mehr als ein Viertel der nordrhein-westfälischen Rübenanbauer sind in der Region Westfalen-Lippe zu finden und rund 60 sind es allein in Bielefeld. »Nicht nur sie sind von der neuen Zuckermarktordnung betroffen, es hängen noch weitere Arbeitsplätze daran«, macht Hans-Jürgen Kleimann, stellvertretender Vorsitzender des Westfälisch-lippischen Landwirtschaftsverbandes deutlich.
Aus Protest gegen die geplante Absenkung der Einfuhrquoten von Zucker und die Rübenmindestpreise entzündeten die Landwirte gestern Nachmittag landauf, landab, auf ihren Feldern Signalfeuer. Denn heute wird in den europäischen Fachausschüssen über die Vorschläge der EU-Kommission zu einer neuen Zuckerordnung debattiert. Ist der Rübenanbau für die Landwirte nicht mehr wirtschaftlich, bricht ein weiterer Produktionszweig weg - mit langfristigen Folgen.
Qualitativ ebenbürtig, aber wesentlich preiswerter - damit werben die Importeure von Zucker aus Afrika, der Karibik und dem Pazifik. Dem gegenüber steht ein großer Vorteil der heimischen Landwirte, die den Zuckerlieferanten Rübe anbauen: kurze Wege vom Feld zur Zuckerfabrik in Lage und die Sicherung von Arbeitsplätzen in der heimischen Landwirtschaft und den verarbeitenden Betrieben. Das, was von der Rübe übrig bleibt, ist übrigens auch noch verwertbar. Die Rübenschnitzel sind gefragtes Viehfutter und werden sogar als Trockenfutter exportiert.

Artikel vom 30.11.2004